Fastenzeit gestalten – Aufbruch erleben

Fastenzeit gestalten

Wer innerlich oder äußerlich Mangel empfindet, rollt beim Thema „Fasten“ vielleicht die Augen. Warum sollte man zusätzlich und freiwillig auf etwas verzichten, wenn das Leben so schon schwer genug ist? Dabei liegt ein großer Gewinn und Segen darin, zu verzichten, Dinge zu verändern und die Fastenzeit bewusst zu gestalten.

Wie kann man die Fastenzeit gestalten?

Die traditionelle Fastenzeit vor Ostern geht zurück auf 40 Tage, die Jesus mit Gebet und Fasten in der Wüste verbracht hat. Damit verbunden wird klar: Das Fasten war kein Selbstzweck, sondern ging einher mit Ruhe & Einkehr und hatte zum Ziel, Jesus auf seinen Dienst vorzubereiten.

Fasten heißt also, eine Sache zu lassen, um anderes zu gewinnen. Die Dinge, die man fastend lässt, setzen Zeit und Energie frei für Anderes. Wer Soziale Medien fastet, gewinnt Zeit. Wer Süßigkeiten fastet, gewinnt nach und nach neue Energie. Die Fastenzeit ist eine Chance, nach innen zu gehen, sich zu besinnen, mit Gott ins Gespräch zu kommen und sich neu auszurichten.

So eine Neuausrichtung brauchen momentan auch unsere Beziehungen. In einer Zeit, in der sich Fürsorge vor allem durch Abstand ausdrücken soll, geht Vieles verloren. Es entstehen Missverständnisse und Verletzungen. Die Zeit vor Ostern mit dem Frühlingserwachen eignet sich gut, in diesem Bereich in Bewegung zu kommen und aufeinander zuzugehen. Damit unsere Beziehungen gemeinsam mit der Natur aus dem Winterschlaf erwachen können.

3 Vorschläge fürs Fasten

Sehr oft dreht sich das Fasten um körperliche, fassbare Dinge wie Essen, Getränke oder Angewohnheiten. Wenn das Fasten aber mit einer inneren Einkehr verbunden ist, ändern sich auch Einstellungen und Verhaltensweisen – zum Beispiel diese:

Faste Schweigen.

Welche Menschen, die dir am Herzen liegen, hast du schon lange nicht gesehen oder gesprochen? Melde dich bei ihnen, ruf‘ sie an, schicke einen persönlichen Gruß mit der Post oder verabrede dich. Sprich Dinge aus, die zwischen euch stehen. Frage. Höre zu. Öffne dein Herz.

Faste Bitterkeit.

Gibt es Vorwürfe, die du schon lange mit dir herumträgst? Wurdest du verletzt? Siehst du dich als Opfer der Umstände? Lass los. Vergib. Lass‘ dich nicht von Bitterkeit erdrücken – wirf sie von dir. Geh‘ ins Gebet und sprich mit Menschen, die dir dabei helfen können. Damit du frei wirst.

Faste Gleichgültigkeit.

Wie oft urteilst du über Menschen, von denen du nicht weißt, wie es ihnen geht und was sie herausfordert – weil es dir eigentlich egal ist? Sei barmherzig – mit anderen und dir.

 

Ich bin gespannt auf diese Art von Fastenzeit. Auf Einkehr und Aufbruch. Machst du mit?

Bleib behütet,

deine Eva

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