Nach Fasching beginnt mit dem Aschermittwoch die Passionszeit. Es ist eine Zeit, um sich bewusst mit der Hoffnungsbotschaft von Ostern auseinanderzusetzen. Lies hier, wie ihr die Passionszeit als Familie gestalten könnt.

Eier mit Wachs gestalten

Eine der Ostertraditionen, die Kinder besonders lieben, ist das Färben von Ostereiern. Wir haben uns dieses Jahr an der alten sorbischen Technik versucht, Eier mit Wachs zu gestalten. Es macht riesigen Spaß und die gestalteten Ostereier können sich sehen lassen.

Das braucht man, um Eier mit Wachs zu gestalten

Löffel biegen, um Wachs darin zu schmelzen

Um Eier mit Wachs zu gestalten, brauchst du diese Dinge:

  • Wachsstückchen
  • kleine Löffel, am besten vom Flohmarkt
  • mit Sand gefüllt Gläser als Löffelhalter
  • Teelichter
  • ausgeblasene Eier
  • Stecknadeln
  • Bleistifte
  • Ostereierfarben
  • große Löffel
  • Bastelunterlage
  • Küchenrolle

Die kleinen Löffel dienen als Schmelzgefäß für das Wachs, ähnlich wie ein kleines Stövchen. Dafür müssen die Löffel im rechten Winkel nach hinten umgebogen werden. Ein Schraubstock ist dabei hilfreich, aber auch mit Muskelkraft gelingt es. Die gebogenen Löffel werden dann so in das mit Sand gefüllte Glas gesteckt, dass die Löffelschale nach außen über den Glasrand schaut und möglichst gerade steht. Unter dem Löffel wird ein brennendes Teelicht platziert, in den Löffel kleine Wachsstückchen. Sobald sie geschmolzen sind, kann es losgehen.

Ostereierfarben anrühren

Rührt in der Zwischenzeit die Ostereierfarben an. Bei uns haben sich Farben bewährt, die man kalt mit einem Schuss Essig anrührt. Sie halten sich mehrere Tage und können immer wieder verwendet werden.

Zum Auftupfen des Wachses werden kleine Stecknadeln mit einem runden Glaskopf verwendet. Wenn ihr diese z.B. in den Radiergummi eines Bleistifts oder wie wir in einen Nerf-Pfeil steckt, habt ihr eine gut händelbares Werkzeug. Bei den klassischen sorbischen Eiern werden zugeschnittene Gänsefedern als Wachs-Pinsel verwendet, das ist für Kinder allerdings ziemlich herausfordernd.

So gestaltet ihr Ostereier mit Wachs

Eier mit Wachs färben

Beim Gestalten von Eiern mit Wachs ergeben sich besonders interessante Effekte, wenn das Ei in mehreren Stufen mit Wachs bemalt und gefärbt wird. Und so funktioniert es:

  1. Tunke den Stecknadelkopf in das flüssige Wachs und tupfe zügig ein einfaches Muster auf dein Ei, z.B. ein paar wenige Wachspunkte.
  2. Lege das Ei in eine helle Ostereifarbe, z.B. gelb oder orange. Das Ei wird gefärbt, nur die mit Wachs überzogenen Stellen behalten die ursprüngliche Farbe.
  3. Trockne das gefärbte Ei vorsichtig mit Küchenrolle ab. Trage dann die nächste Schicht Wachs auf. Mit dem Stecknadelkopf lassen sich sehr einfach Punktmuster umsetzen, aber auch Striche sind möglich.
  4. Tauche das Ei anschließend wieder ein eine etwas dunklere Farbe.
  5. Wiederhole das Ganze so lange, bis du mit dem Muster und Farbton zufrieden bist.
Eier mit Wachs färben und abwachsen

Nun geht es ans „Abwachsen“. Halte dazu das Ei kurz an die Kerzenflamme, sodass das Wachs schmilzt. Wische das flüssige Wachs mit einem Stück Küchenrolle ab. Achte darauf, das Ei nicht an die Spitze der Flamme zu halten, damit es nicht verrußt.

Ist es nicht genial, was für faszinierende Muster plötzlich sichtbar werden?

Ich wünsche euch viel Spaß beim Eierfärben!

Herzlichst,

deine Eva

Mit Kindern über Ostern sprechen – mit einem Ostergarten

Mit Kindern über Ostern sprechen, ist gar nicht so leicht. Klar, Eiersuche und Osterhasen sind für jedes Kind eine Freude, aber das Reden über Gerechtigkeit, Schuld, Vergebung, Tod, Hoffnung und Auferstehung fordert heraus. Österliche Symbole können dabei eine große Hilfe sein – z.B. in einem Ostergarten.

Diese Symbole helfen, wenn du mit Kindern über Ostern sprechen willst

Ostern ist ein Fest, um das herum sich viele Symbole entwickelt haben – wahrscheinlich, weil die Auferstehung Jesu so schwer zu fassen ist. Die Symbole helfen dabei, verschiedene Aspekte des Osterfestes und des christlichen Glaubens zu verstehen und Kindern weiterzugeben.

Zu den häufigsten christlichen Symbolen gehören diese:

  • Lamm: In der Bibel wird Jesus auch als „Lamm Gottes“ bezeichnet. Daraus hat sich die Tradition entwickelt, Ostern ein Osterlamm zu backen.
  • Osterei: Außen wirkt es kalt und tot, doch im Inneren wächst neues Leben heran. Das Ei ist eines der ältesten Symbole für das Grab und die Auferstehung Jesu.
  • Ostergras: Die Bibel vergleicht Jesus mit einem Samenkorn, das in die Erde fällt und sterben muss, damit neues Leben wachsen kann. Ostergras, das aus Weizen- oder Dinkelkörnern gezogen wird, empfindet das nach.
  • Frühblüher: Frühblüher wie z.B. Osterglocken sind ein Zeichen für den Neubeginn des Lebens.
  • Hase: Der Hase bekommt als eines der ersten Tiere im Frühjahr Nachwuchs, und davon sogar bis zu 20 Jungen in einem Jahr. Er steht daher für Fruchtbarkeit und Leben.
  • Osterkerze: Die Osterkerze wird am Ostersonntag entzündet, um den Sieg Jesu über den Tod zu symbolisieren. Sie steht auch dafür, dass Gott durch Jesus Licht und Hoffnung schenkt.
  • Schnecke: Auch wenn es kaum mehr bekannt ist – auch die Schnecke ist ein österliches Symbol. Das Schneckenhaus wirkt von außen tot und leer, und doch kommt eine Schnecke heraus – so wie Jesus aus seinem Grab.
  • Stein: Der Stein, der das Grab Jesu verschlossen hielt, war am Ostersonntag zur Seite gerollt und das Grab war leer. Der Stein steht dafür, dass Gott stärker ist als der Tod.

So kannst du aus den Ostersymbolen einen Ostergarten bauen

Einen Ostergarten anzulegen ist sehr leicht und für Kinder eine große Freude. Dabei gibt es verschiedene Ansätze:

  • Ihr gestaltet in eurem Ostergarten eine bunte Frühlingslandschaft aus verschiedenen österlichen Symbolen, z.B. aus Gras (und Moos), Steinen, Blumen und Eiern. Es sieht auch schön aus, Eier in ganz verschiedenen Größen zu verwenden, von Wachteleiern bis hin zu Enteneiern.
  • Ihr baut die Geschichte der Karwoche in Form eines Ostergartens auf und gestaltet z.B. eine Grabhöhle mit einem Teelicht und den Berg Golgatha mit einem oder drei Kreuzen.

Je nachdem, ob euer Garten gegossen werden muss, eignen sich als Baugefäße alte Obstkisten, Back- oder Auflaufformen. Größere Kinder können einen Ostergarten im Glas bauen – je nach Öffnungsgröße verlangt das Einiges an Geschick und erinnert an den Bau eines Buddelschiffs.

Viel Spaß beim Bauen & gemeinsamen Nachdenken,

eure Eva

Passionszeit mit der Familie gestalten – mit einer Osterspirale

Du möchtest die Passionszeit bewusst mit deiner Familie gestalten, weißt aber nicht, wie? Für die Adventszeit gibt es viele Traditionen, während sich die Osterzeit für Kinder gefühlt oft auf den Ostersonntag mit der Eiersuche beschränkt. Die Osterspirale gibt dir eine Möglichkeit, mit deinen Kindern bewusst über Ostern zu reden und die Passionszeit gemeinsam zu erleben.

Was ist eine Osterspirale?

Passionszeit mit der Familie gestalten_Osterspirale

Die Osterspirale ist eine Art „Adventskalender für die Osterzeit“ und wurde von dieser Adventsspirale inspiriert. So stellt ihr eure Osterspirale her:

  • Fertigt aus Salzteig oder Ton eine lange Schlange, legt sie spiralförmig auf eine feste Unterlage und drückt mit einer Murmel in das Material 46 Mulden – so lange dauert die traditionelle Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostersamstag.
  • Der Ostersonntag in der Mitte wird mit einem Teelicht markiert.
  • Markiert mit farbigen Stiften die Mulden für die Ostersonntage (z.B. violett, das steht traditionell für Buß- und Fastenzeit), für Gründonnerstag (grün) und Karfreitag (schwarz).

So kannst du die Passionszeit mit der Familie gestalten

Die Passionszeit ist eine Zeit des Fasten, also des Verzichts, der inneren Besinnung, der Neuorientierung und Umkehr. So hilft euch die Osterspirale, über diese Themen ins Gespräch und die Umsetzung zu kommen:

  • Mit dem Aschermittwoch beginnt traditionell die Fastenzeit. Nehmt euch eine Murmel, legt sie in die erste Mulde und lasst sie jeden Tag eine Mulde weiterrücken. Wenn ihr genug Murmeln habt, könnt ihr auch in jede Mulde eine neue Murmel legen.
  • Überlegt jeden Tag gemeinsam, auf was ihr heute verzichtet, wo ihr eine gute Entscheidung treffen oder wem ihr etwas Gutes tun könnt.
  • Lest begleitend die Ostergeschichte in einer Bibel oder Kinderbibel. Weil sie sehr lang ist (das Geschehen beginnt mit dem Einzug in Jerusalem am Palmsonntag und führt bis hin zur Auferstehung Jesu am Ostersonntag) macht es sich gut, sie verteilt über die ganze Passionszeit hinweg zu lesen.
  • Am Ostersonntag seid ihr sichtbar durch die ganze Passionszeit gewandert. Zündet das Teelicht an und feiert, dass Jesus den Tod besiegt hat.

Tag für Tag durch die Passionszeit

Manchmal fällt es schwer, für jeden Tag eine neue Idee zu finden, die Passionszeit bewusst zu leben. Vielleicht hilft dir diese Liste mit 59 Ideen, wie man anderen ganz praktisch Gutes tun kann. Lade sie dir herunter, hänge sie auf und wählt als Familie jeden Tag das Passende aus.

Mit Kindern über Leid und Tod reden

Ostern feiern wir, dass Jesus, der zuvor gekreuzigt wurde, vom Tod ins Leben zurückkehrt. Ostern erzählt von Glauben, Vergebung und Hoffnung. Aber auch von Schuld, Leid und Tod. Wie reden wir mit unseren Kindern darüber? Jesus selbst hat viele Bilder aus dem Alltag seiner Zeit genutzt, um Dinge zu erklären. Das bringt auch uns weiter.

Ostern feiern wir im Frühling. Das ist die Zeit, in der Bäume austreiben, in der das Grün sprießt und das Leben aus dem kahlen Erdreich zurückkehrt. Das Bild von Obstbäumen hilft uns, mit Kindern über den Sinn von Ostern zu reden.

Passionszeit mit der Familie gestalten_mit Kindern über Leid und Tod sprechen_junge Bäume

Bevor Bäume austreiben, werden sie beschnitten. Warum? Wenn die Baumkrone ausgelichtet wird, kommt an die einzelnen Äste und Blätter mehr Licht und Luft. Der Baum wächst gesünder, ist weniger anfällig für Krankheiten und trägt am Ende mehr Früchte als z.B. wilde Obstbäume.

Einen ähnlichen Effekt wie der Beschnitt eines Baumes hat die Fastenzeit auf unser Leben. Der Verzicht auf Dinge lässt uns besser wachsen. Die Beziehung und das Zwiegespräch mit Gott schenkt inneren Frieden, Freiheit und Hoffnung, lässt uns Fehler einsehen und bereinigen. Und so bringt auch hier der Tod (das Abschneiden von Zweigen) neues und besseres Leben hervor.

Ich wünsche dir eine segensreiche Passionszeit mit der Familie!

Herzlichst,

deine Eva

Scherenschnitt Ostern: Diorama der Karwoche

Oster-Diorama_Scherenschnitt

Ostern ist das größte Fest der Christenheit. „Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln“, sagte der Theologe Dietrich Bonhoeffer im zweiten Weltkrieg. Je dunkler die Zeiten, umso heller strahlt die Hoffnung. Denn beim Osterfest geht es tatsächlich gar nicht um eine schöne Ostereierjagd, sondern um das Sterben und die Auferstehung Jesu. Die wichtigsten Stationen der Karwoche vom Einzug nach Jerusalem über die Einsetzung des Abendmahls, das Gebet und den Verrat des Judas im Garten Gethsemane, die Kreuzigung bis hin zur Auferstehung haben wir in einem Scherenschnitt-Oster-Diorama zusammengefasst. Die Schnittvorlage kannst du hier kostenlos herunterladen (genauso wie die der Weihnachtskarte). Der Scherenschnitt mit Pop-up-Elementen ist eine etwas anspruchsvollere Bastelarbeit, die aber mit etwas Geduld gut machbar ist. Das Ergebnis ist ein Diorama, das dich durch die Karwoche begleitet und dir vor Augen hält, warum wir Ostern feiern und warum durch Ostern auch deine Seele Ruhe finden kann.

So bastelst du dein Scherenschnitt-Diorama

Um dein Diorama zu basteln, drucke dir zuerst die Schnittvorlage auf festem Papier aus. Außerdem benötigst du ein spitze Schere und bestenfalls ein Skalpell mit einer Schneidunterlage. Die Druckvorlage befindet sich auf der Rückseite des Diorama, damit die Hilfslinien später nicht sichtbar sind. Und so gehst du vor:

  1. Schneide zuerst die Silhouette und den unteren Rand frei.Diorama Ostern_Scherenschnitt_Anleitung 1_Silhouette
  2. Knicke nun die großen Falze mit einem Lineal, damit sie schön gerade werden. Bei waagerechten Falz spare den Baumstamm aus.Diorama Ostern_Scherenschnitt_Anleitung 2_Falze
  3. Schneide für den Turm des Stadttors oben und unten entlang der durchgezogenen Linie ins Papier und knicke anschließend den Turm, damit er sein räumliches Erscheinungsbild bekommt. Schneide die Zinnen und Fenster heraus. Um das Stadttor öffnen zu können, schneide es in der Mitte von unten her bis zu den gestrichelten Linien auf. Falze die Torflügel nach außen.Ostern_Diorama_Scherenschnitt_Jerusalem
  4. Um die Palmblätter und Umhänge auszuschneiden, die beim Einzug Jesu in Jerusalem auf den Boden geworfen wurden, muss du zuerst entlang der durchgezogenen Linie keilförmig in den Boden schneiden. Knicke dann das quadratische Stück entlang der gestrichelten Falzlinien. Die kleinen, parallelen Striche ergeben die Palmblätter. Schneide auch den Mantel aus. Falte dann die Falze wieder auf.Ostern_Diorama_Scherenschnitt_Palmsonntag
  5. Für die Abendmahlszene knicke das Blatte an der senkrechten Falzlinie durch das mittlere der drei Fenster. Schneide Jesu Kopf halbkreisförmig ein, aber nicht ganz ab. Schneide nun die Arme entlang der durchgezogenen Linie ein. Nun schneide das mittlere Fenster aus. Jetzt falte das Blatt auf, pieke in das rechte und linke Fenster und schneide es auch aus. Um den Abendmahlstisch aufstellen zu können, knicke das Blatt am waagerechten Falz und schneide die Enden des Tisches ein. Nun falte das Blatt wieder auseinander und ritze den Weinkelch und das Brot mit einem Skalpell ein. Ostern_Diorama_Scherenschnitt_Abendmahl
  6. Beim Garten Gethsemane schneide den Kopf und Körper Jesu komplett aus. Die Umrisse des Baums ritze mit dem Skalpell ein. Falze unten am Baumstamm den kleinen Falz, damit er etwas vom Hintergrund absteht. Diorama Ostern_Scherenschnitt_Anleitung 6_Gethsemane
  7. Falze das Blatt am Kreuz und schneide es von oben nach unten ein, bis hin zum Hügel. Falze es anschließend mit einem Lineal an der gestrichelten Linie einmal nach unten, dann wieder nach oben. Ostern_Diorama_Scherenschnitt_Kreuzigung
  8. Schneide die Graböffnung frei. Die Strahlen um das leere Grab, die Umrandung des Grabsteins und die Verschlussöffnung oberhalb des Grabes ritze mit dem Skalpell ein. Schneide am Boden den Keil an der durchgezogenen Linie weg. Diorama Ostern_Scherenschnitt_Anleitung 8_Auferstehung
  9. Am Ende drehst du dein Diorama um, damit die Hilfslinien nicht zu sehen sind und die Reihenfolge stimmt. Nun klebst du rechts und links die abgeschnittenen Bodenstück so auf die Nebenfläche, dass sich ein rechter Winkel und damit eine Ecke ergibt. Falte den Turm der Stadtmauer, öffne das Stadttor, stelle den Abendmahlstisch auf, knicke das Brot und den Weinkelch nach oben, stelle das Kreuz richtig auf und schließe das Grab, indem du den Grabstein oben in den Schlitz steckst. Am Ostersonntag kannst du das Grab öffnen.

Warum ist Ostern so wichtig?

Wie oft passiert es, dass wir uns anders verhalten, als wir es eigentlich wollen – dass wir Menschen verletzen, uns stolz über andere stellen oder uns aus der Angst heraus, zu kurz zu kommen, Dinge nehmen, die uns nicht zustehen. Selbst wenn wir unser Verhalten ändern, haben wir Menschen verletzt – oft die, die uns am nächsten stehen. Und egal wie sehr wir es versuchen: Wir haben als Menschen nicht die Kraft oder Macht, die Vergangenheit zu ändern, ebenso wenig können wir garantieren, dass wir nicht morgen die selben Fehler wiederholen.

Christen glauben, dass Gott uns Menschen liebt und möchte, dass unser Leben „gelingt“. Er lässt zu, dass Jesus, sein Sohn, unschuldig zur Todesstrafe verurteilt wird – für die Schuld aller Menschen. Er schenkt dir die Freiheit, neu zu starten – und steht dir in diesem Neubeginn bei, Tag für Tag. Das kann er, weil er vom Tod auferstanden ist und lebt. Das ist die lebensverändernde Kraft von Ostern.

Das späte 2. und junge 3. Jahrtausend sind stark geprägt vom Glauben an Technik und die Kraft des Menschen. Da passt der Gedanke an Gott und Jesus nicht gut hinein. Doch: Sollte es Gott geben, und sollte Jesus tatsächlich sein Sohn sein und sollte er tatsächlich vom Tod auferstanden sein, dann kannst du ihn bitten: „Zeig dich mir.“ Wenn er wirklich lebt und ein Gott der Liebe ist – warum sollte er dir nicht antworten?

Ich wünsche dir ein gesegnetes Osterfest, an dem du Gott vielleicht zum ersten Mal wirklich fragst: Bist du da?

Bleib behütet,

deine Eva

 

Fastenzeit gestalten – Aufbruch erleben

Fastenzeit gestalten

Wer innerlich oder äußerlich Mangel empfindet, rollt beim Thema „Fasten“ vielleicht die Augen. Warum sollte man zusätzlich und freiwillig auf etwas verzichten, wenn das Leben so schon schwer genug ist? Dabei liegt ein großer Gewinn und Segen darin, zu verzichten, Dinge zu verändern und die Fastenzeit bewusst zu gestalten.

Wie kann man die Fastenzeit gestalten?

Die traditionelle Fastenzeit vor Ostern geht zurück auf 40 Tage, die Jesus mit Gebet und Fasten in der Wüste verbracht hat. Damit verbunden wird klar: Das Fasten war kein Selbstzweck, sondern ging einher mit Ruhe & Einkehr und hatte zum Ziel, Jesus auf seinen Dienst vorzubereiten.

Fasten heißt also, eine Sache zu lassen, um anderes zu gewinnen. Die Dinge, die man fastend lässt, setzen Zeit und Energie frei für Anderes. Wer Soziale Medien fastet, gewinnt Zeit. Wer Süßigkeiten fastet, gewinnt nach und nach neue Energie. Die Fastenzeit ist eine Chance, nach innen zu gehen, sich zu besinnen, mit Gott ins Gespräch zu kommen und sich neu auszurichten.

So eine Neuausrichtung brauchen momentan auch unsere Beziehungen. In einer Zeit, in der sich Fürsorge vor allem durch Abstand ausdrücken soll, geht Vieles verloren. Es entstehen Missverständnisse und Verletzungen. Die Zeit vor Ostern mit dem Frühlingserwachen eignet sich gut, in diesem Bereich in Bewegung zu kommen und aufeinander zuzugehen. Damit unsere Beziehungen gemeinsam mit der Natur aus dem Winterschlaf erwachen können.

3 Vorschläge fürs Fasten

Sehr oft dreht sich das Fasten um körperliche, fassbare Dinge wie Essen, Getränke oder Angewohnheiten. Wenn das Fasten aber mit einer inneren Einkehr verbunden ist, ändern sich auch Einstellungen und Verhaltensweisen – zum Beispiel diese:

Faste Schweigen.

Welche Menschen, die dir am Herzen liegen, hast du schon lange nicht gesehen oder gesprochen? Melde dich bei ihnen, ruf‘ sie an, schicke einen persönlichen Gruß mit der Post oder verabrede dich. Sprich Dinge aus, die zwischen euch stehen. Frage. Höre zu. Öffne dein Herz.

Faste Bitterkeit.

Gibt es Vorwürfe, die du schon lange mit dir herumträgst? Wurdest du verletzt? Siehst du dich als Opfer der Umstände? Lass los. Vergib. Lass‘ dich nicht von Bitterkeit erdrücken – wirf sie von dir. Geh‘ ins Gebet und sprich mit Menschen, die dir dabei helfen können. Damit du frei wirst.

Faste Gleichgültigkeit.

Wie oft urteilst du über Menschen, von denen du nicht weißt, wie es ihnen geht und was sie herausfordert – weil es dir eigentlich egal ist? Sei barmherzig – mit anderen und dir.

 

Ich bin gespannt auf diese Art von Fastenzeit. Auf Einkehr und Aufbruch. Machst du mit?

Bleib behütet,

deine Eva

Lebendige Osterkarte gestalten – mit Kressesamen

Osterkarte mit Kressesamen in geschöpftem Papier

Wie wäre es, wenn du mit deiner Osterkarte gleichzeitig auch frisches Grün und sprießendes Leben verschenken würdest? Am Sonntag feiern wir die Auferstehung Jesu von den Toten – das Osterei und der Osterhase stehen symbolisch für dieses neue Leben. Auch die schnell wachsende Kresse steht für Neuanfang und Hoffnung.

Deine lebendige Osterkarte kannst du ganz einfach aus altem Zeitungspapier, Wasser und Kressesamen selber schöpfen.

Rahmen zum Papierschöpfen bauen

Schöpfrahmen für die Osterkarte

Um eine Osterkarte selber zu schöpfen benötigst du einen Schöpfrahmen. Der ist schnell gebaut – du brauchst:

  • Holzleisten
  • Säge
  • Holzleim
  • Tacker
  • durchlässiges Gewebe (z.B. Fliegengitter oder Allzwecktücher – wir haben die von Franz Mensch genommen)

Säge die Holzleisten auf die gewünschte Länge zurecht und klebe sie an den Ecken übereinander. Wenn der Rahmen getrocknet ist, tackerst du das durchlässige Gewebe rundum fest. Achte darauf, dass es fest gespannt ist. Wenn du den Rand des Gewebes umschlägst, reißt es nicht so schnell aus.

Das Papier für die Osterkarte schöpfen

Papier für Osterkarten zu schöpfen ist nicht nur sehr einfach, sondern auch ein Recyclingprozess, denn du kannst bereits verwendetes Papier dafür nutzen. Für Kinder ist das Papierschöpfen ein Riesenspaß.

Pulpe mit Kressesamen für die Osterkarte

So gehst du vor:

  1. Reiße Altpapier in kleine Stücke (oder lass das deine Kinder tun – sie werden es lieben).
  2. Mixe die Papierstückchen – etwa eine Handvoll – mit reichlich Wasser in einem Mixgerät.
  3. Streue die Kressesamen in die entstandene flüssige Pulpe und rühre sie vorsichtig unter (nicht mixen).
  4. Gieße die Masse in deinen Schöpfrahmen und verstreiche sie gleichmäßig.
  5. Stelle den Rahmen an einen sonnigen Platz, an dem das Wasser ablaufen kann und warte, bis das Papier getrocknet ist. Je nach Dicke des Papiers kann das mehrere Stunden bis Tage dauern.
  6. Nun kannst du das Papier aus dem Rahmen lösen.

Deine Osterkarte gestalten

geschöpftes Papier für die Osterkarte

Aus dem selbst geschöpften Papier kannst du nun deine Osterkarte gestalten. Du kannst das Papier direkt so lassen, wie du es aus dem Rahmen geholt hast oder es beschneiden. Ich habe eine Hasenausstechform als Schablone genommen. Man kann auch z.B. eine rechteckige Karte, ein Ei oder Kreuz als Form wählen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Beim Beschriften der glatten Seite nimm einen weichen Stift und drücke möglichst wenig auf – es reißen schnell Löcher in das geschöpfte Papier.

Die Karte zum Wachsen bringen

feuchte Osterkarte mit keimenden Kressesamen

Der Empfänger der Karte kann nach dem Lesen deiner lieben Zeilen jetzt Folgendes tun: Die Osterkarte auf einen Teller legen, Wasser drüber gießen und sie feucht halten. Schon nach einem Tag fangen die Samen an zu Keimen, und nach kurzer Zeit kann die Kresse genossen werden.

Kressebrot

Viel Spaß!

Eure Eva

Ü-Ei selber machen

Ü-Ei selber machen aus Toilettenpapier

Über ein Ü-Ei freut sich jedes Kind – und auch mancher Erwachsene. Ein Ü-Ei selber machen ist gar nicht so schwer, und vor allem kann man es mit einer Botschaft oder Überraschung füllen, die zu dem Beschenkten passt und ihm wirklich Freude macht. Hier liest du, wie du ein Ü-Ei mit ganz einfachen Mitteln selber machen kannst; wahrscheinlich hast du alles zuhause.

Du brauchst

  • Toilettenpapier
  • halbe Eierschalen oder Plastikeier (Osterschmuck)
  • eine Schale mit Wasser
  • ggf. eine bunte Serviette
  • Kleber
  • eine kleine Füllung

Und so bastelst du das Ü-Ei

so kannst du ein Ü-Ei selber machen aus Toilettenpapier

Ein Ü-Ei selber machen geht ganz einfach. So funktioniert es:

  1. Stelle dir eine Schüssel mit Wasser, das Toilettenpapier und das Plastikei bzw. die halben Eierschalen bereit.
  2. Reiße das Toilettenpapier in kleine Stücke.
  3. Tauche die Toilettenpapierstückchen in Wasser und lege sie um die obere Hälfte des Eis. Wiederhole das so lange, bis die obere Eierhälfte mit mehreren Schichten Toilettenpapier bedeckt ist. Das hält tatsächlich fest, ganz ohne Kleister.
  4. Warte, bis das Toilettenpapier getrocknet ist. Das wird mehrere Stunden dauern.
  5. Nimm das Ei in die Hand und drehe vorsichtig die Papierhaube vom Ei. Dabei musst du etwas hin- und herwackeln. Meist hilft es, wenn du den Rand des Papiers etwas zusammenschiebst.
  6. Wiederhole das Ganze mit der unteren Hälfte vom Ei.
  7. Schneide nun die Ränder der beiden Ei-Hälften gerade.
  8. Suche dir eine Füllung. Das kann eine persönliche Botschaft sein, aber auch eine kleine Süßigkeit oder ein Spielzeug. Stecke alles in das Ei.
  9. Nun verteile auf den Rändern der Eihälften kleine Tropfen Kleber und füge sie zusammen. Lasse das Ei kurz trocknen.

Fertig ist dein personalisiertes Ü-Ei. War gar nicht schwer, oder?

Tipps zum Ü-Ei selber machen

Wenn du ein farbiges Ü-Ei basteln möchtest, kannst du als letzte Schicht statt Toilettenpapier farbige Serviette nehmen. Nimm nur eine Schicht der Serviette und klebe sie so, dass sich die Stücke möglichst wenig überlappen, sonst lösen sie sich später vom Ei. Teile, die nach dem Trocknen lose geworden sind, kannst du mit etwas Kleber wieder befestigen.

Wenn du kein Plastikei hast und statt dessen eine Eierschale genommen hast, kannst du das Ei nach dem Trocknen vorsichtig drücken. Die Eierschale zerbricht dann und du kannst sie einfacher entfernen.

Versuche nicht, die beiden Eierhälften mit Toilettenpapierstücken zusammenzufügen. Die bereits getrockneten Eierhälften würden wieder aufweichen, ihre Form verlieren und der Inhalt des Eis wird nass. Die Variante mit dem Kleber funktioniert hier besser – ich hab’s für euch getestet. Oder hat jemand eine bessere Idee?

Personalisierte Ü-Eier sind eine schöne Geschenkidee zu Ostern. Schreibe deinen Lieben einfach auf, was du an ihnen schätzt und stecke diese Botschaft in die Eier. Die Freude darüber währt vermutlich deutlich länger, als das bei gekauften Ü-Eiern der Fall ist.

Viel Spaß beim Basteln,

eure Eva

Unsere Farben von Ostern – so begehen wir das Osterfest

Ich mag es, Ostern als Familie ganz bewusst zu begehen – ähnlich wie Weihnachten. Dazu gehört auch, dass wir den Ostertagen einzelne Farben zuordnen. Das sind nicht unbedingt die liturgischen Farben; wir haben unsere eigene Familiensymbolik entwickelt, damit auch die Kinder die Bedeutung von Ostern verstehen und ihr nahe kommen können.

Das Osterfest ist mit viel Farbe verbunden, zumal der Winter sich endlich in die rauen Berge zurück zieht und die bunten Frühblüher ihre Köpfe aus dem Erdreich strecken. Das sind unsere Farben von Ostern:

die Farben von Ostern

Gründonnerstag ist grün

Am Gründonnerstag denken wir an das letzte Abendmahl von Jesus und seinen Jüngern. Woher der Name stammt – ob vom Greinen, also dem Weinen, vom Wintergemüse Grünkohl oder der liturgischen Farbe Grün – ist nicht eindeutig. Jedenfalls nehmen wir den Namen Gründonnerstag zum Anlass, viel Grün zu essen. Auf dem Speiseplan stehen z. B. Spinat, Salat, Gurke, Kohlrabi oder Kartoffelsuppe, die mit vielen (Wild-)Kräutern grün gefärbt wird. Es macht Spaß, mit denen Kindern gemeinsam einzukaufen und speziell nach grünem Essen zu suchen.

die Farben von Ostern - Gründonnerstag - wir denken an das letzte Abendmahl und essen grün

Karfreitag ist schwarz

Am Karfreitag denken wir an Jesus Tod am Kreuz. Daran erinnert uns ein schwarzes Tischtuch. Außerdem verzichten wir am Karfreitag und bestenfalls auch am Ostersamstag auf Süßes (die ganze Fastenzeit über schaffen wir es als Familie nicht).

Karfreitag - Jesus starb - ein dunkler Feiertag

Ostersonntag ist bunt

Am Ostersonntag geht es fröhlich zu. Wir feiern die Auferstehung des Herrn! Das begehen wir so bunt wie möglich. Ein Strauß frischer Blumen schmückt den Tisch, wir essen bunte Eier und auch Süßes ist wieder erlaubt. Außerdem werden natürlich die Osternester versteckt und gesucht.

die Farben von Ostern - Ostersonntag - der Herr ist auferstanden - wir feiern bunt

Ostern ist ein Fest der Hoffnung. Das will ich den Kindern auch in den Farben von Ostern zeigen. Vom Grün, also der Hoffnung, ausgehend erleben wir das tiefe und dunkle Tal des Karfreitags, bevor am Ostersonntag Farbe und Leben explodieren. Ich erlebe es auch selbst immer wieder: Wenn ich Hoffnung im Herzen trage, endet jede dunkle Zeit einmal und Farbe und Leben können Raum einnehmen.

Genießt das Osterfest und bleibt behütet,

eure Eva

Ein Ausmalbild für Ostern

Viele Ausmalbilder für Ostern enthalten traditionelle Ostersymbole wie Osterhasen oder Ostereier. Die eigentliche Ostergeschichte, also der Leidensweg Jesu, die Kreuzigung und Auferstehung werden selten als Motiv gewählt. Deswegen habe ich ein Ausmalbild erstellt, in dem beides vorkommt: Das Ostergeschehen der Passsionszeit, aber auch österliche Symbole wie das Osterlamm, Osterglocken und Ostereier. Das Bild bietet einen guten Anlass, um mit Kindern über Ostern, seine Hintergründe und Traditionen zu sprechen.

Hier könnt ihr euch das Ausmalbild herunterladen:

Ich wünsche euch frohe Ostern.

Liebe Grüße,
eure Eva

Osterdeko – Weidenkranz binden

Noch ist Fastenzeit – und ich sehne mich nach dem Moment, wo die Kargheit endet und das neue Leben anbricht. Wenn ich mich umschaue, sehe ich grauen Himmel, kahle Bäume, trübe Stimmung. Ich lechze nach Sonne, nach frischem Grün und dem erwachenden Leben. Es wird so wohltuend sein, das erste Mal wieder ohne Winterjacke draußen in der Sonne zu sitzen und den Frühling zu genießen.

In diesem Jahr ist mir ganz neu aufgegangen, wie gut die Symbolik von Osterzweigen und Ostereiern zu diesem Fest passt. Ostern feiern wir, dass Gott einen neuen Anfang macht, dass Jesus aus dem Tod aufersteht. Wie kann das besser dargestellt werden, als mit einem Ei? Das Kücken darin wächst im Stillen und Dunklen heran, bis der Tag gekommen und die Zeit reif ist: Dann schlägt es mit seinem Schnabel immer wieder gegen die Schale. Sie bricht – das neue Leben kommt zum Vorschein. Oder auch Osterzweige. Sie tragen in sich das Wissen vom Leben, doch verbergen sie es – bis die rechte Zeit gekommen ist. Dann brechen die jungen Blätter oder zarten Weidenkätzchen aus ihren Hüllen und entfalten sich. Das neue Leben wird sichtbar.

Unsere Osterdeko wird daher dieses Jahr aus einem Weidenkranz und verschiedenenfarbigen Eiern bestehen. So habe ich die frohe Kunde vom Neuanfang stets vor Augen, schlicht und selbstredend.

So wird der Weidenkranz hergestellt

Für den Weidenkranz brauchst du einige längere Weidenzweige. Nimm den längsten, biege ihn zu einem Kreis und verschränke die Enden ineinander. Auf die Verbindungsstelle legst du einen weiteren Weidenzweig und windest ihn um den ersten Zweig. Mit den anderen Zweigen verfährst du genauso. Sollten die Zweige zu kurz sein oder nicht halten, kannst du den Kranz mit einem dunklen Faden umwickeln – dann hält er bestimmt.

Osterdeko_Osterkranz als Saalweide

Ein Mobile als Osterdeko

An den Weidenkranz hänge ich verschiedenfarbige Eier in unterschiedlicher Höhe, um ein Mobile zu erhalten. Die ausgeblasenen Eier kannst du ganz einfach aufhängen, indem du einen Faden an einem kleinen Stock (z.B. einem halben Streichholz) in das Loch steckst, das vom Ausblasen übrig geblieben ist. Das andere Fadenende befestigst du am Kranz.

Osterdeko_Ostereier mit einem Streichholz aufhängen

Osterdeko, Ostermobile_Kranz aus Sal-Weide mit hängenden Ostereiern

Selten habe ich mich so sehr wie in diesem Jahr nach dem Aufbruch im Frühjahr gesehnt. Jedenfalls freue ich mich über jedes Zeichen, dass der Winterschlaf der Natur ein Ende findet. Heute habe ich mir einen kleinen Strauß Krokusse ins Haus geholt. Normalerweise lasse ich sie draußen blühen, wo man länger Freude daran hat. Doch heute hatte ich diesen bunten Tupfer frohen Lebens nötig.

Bleibt behütet,

eure Eva