Abenteuer Natur: Kinder lieben es, draußen zu sein – da gibt es viel mehr zu entdecken, als man auf den ersten Blick sieht. Hier findest du zahlreiche Anregungen für spannende Outdoor-Abenteuer vor der eigenen Haustür.

Mit Kindern den Frühling entdecken: 5 spannende Experimente und Spiele rund um Löwenzahn

Weite, gelbe Wiesen voll Löwenzahnblüten, die sich in zwei Tagen in Pusteblumen verwandeln – das ist Frühling. Wo Gärtner Unkraut sehen, lockt eine Wiese voll Löwenzahn Kinder nach draußen. Denn zur selben Zeit findet man dort Löwenzahnknospen, Blüten, Pusteblumen und abgeblühte Pusteblumen und damit ein Paradies für Kinderspiele in der Blumenwiese.

Du fragst dich: „Was kann man im Frühling machen?“ Hier findest du 5 spannende, lehrreiche und unterhaltsame Löwenzahn-Aktivitäten, bei denen du mit deinen Kindern die Natur erkundest und mit viel Spaß den Geheimnissen des Löwenzahns auf die Spur kommst.

Löwenzahn untersuchen

Der Löwenzahn ist eine sehr wandelbare Pflanze, die man von April bis in den Herbst hinein an jeder Straßenecke findet – auch wenn seine Hauptblütezeit im Mai liegt. Mit dem Löwenzahn können Kinder in Stadt und Land ganz einfach der Natur auf die Spur kommen und zu Naturforschern werden:

  • Wie viele verschiedene Löwenzahnsorten gibt es in unserem Garten?
  • Wie lange dauert es, bis eine Löwenzahnblüte zur Pusteblume wird?
  • Wie schmeckt die Wurzel vom Löwenzahn?
mit-Kindern-den-Frühling-entdecken_Löwenzahn untersuchen und erforschen

In unserem Löwenzahn-Labor findest du 12 Forschungsaufträge, mit denen Kinder (oder Erwachsene) die Pflanze vor ihrer Haustür genauer unter die Lupe nehmen können. Lade dir das Löwenzahn-Labor über dieses Formular kostenlos herunter – und schon kann der Forschungseinsatz losgehen:

Besonders viel Spaß macht Kindern das Forschen, wenn

  • Eltern, Geschwister oder Freunde mitforschen.
  • man den Löwenzahn über einen längeren Zeitraum untersucht (z.B. als „Projektwoche Löwenzahn) und sich dafür einen Forschungsplan erstellt.
  • wenn man ein Naturtagebuch anlegt, in dem alle Erkenntnisse festgehalten werden.

Mit Löwenzahn schießen

Was kann man mit Löwenzahnblüten alles machen? Eines der wohl einfachsten und ältesten Spiele mit Löwenzahnblüten ist das Weitschnipsen. Nimm‘ dazu eine Löwenzahnblume so in die Hand, dass die Finger den Stengel umfassen und die Blüte oben auf dem Zeigefinger aufliegt. Schiebe den Daumen zwischen Blüte und Zeigefinger und lass‘ ihn hochschnellen. Die Blüte löst sich durch die ruckartige Bewegung vom Stengel und schießt weg. Mit etwas Übung fliegt sie sogar mehrere Meter. Wer schafft die weiteste Strecke?

Mit Kindern den Frühling entdecken_Löwenzahn schnipsen_Handhaltung

Blumenkranz binden mit Löwenzahn

Du willst einen Blumenkranz binden? Das ist viel leichter, als du vielleicht denkst. Du brauchst nur

  • viele langstielige Blumen mit flexiblem Stengel, z.B. Löwenzahn
  • ein Band oder Blumendraht, um die Enden des Kranzes miteinander zu verbinden.
Mit Kindern den Frühling entdecken_Löwenzahnkranz binden_Blumenkranz binden

Und so bindest du deinen Blumenkranz:

  1. Pflücke viele langstielige Blumen (oder lass‘ das die Kinder erledigen).
  2. Nimm‘ 3 der längsten Blumen als Basis.
  3. Lege eine weitere Blume quer unter diese drei und winde ihren Stiel einmal um die drei Blumen herum.
  4. Führe den Stiel zwischen den Blüten der drei Anfangsblumen und der Blüte der vierten Blume hindurch und ziehe den Stiel fest.
  5. Wiederhole den 4. Schritt mit jeder weiteren Blume.
  6. Der Kranz verlängert sich automatisch durch die Stiele der neuen Blumen, die du hineinwindest.
  7. Wenn der Kranz lang genug ist, bindest du das Ende mit dem Anfang zusammen.
  8. Fertig.

Einen Blumenkranz kann man übrigens auch wunderbar auf einer gemeinsamen Wanderung binden – es ist eine wunderbare Laufhilfe und Motivation. Beim Blumensuchen merken die Kinder gar nicht, wie weit sie laufen. Und einen Kranz kann man einfach nebenher beim Laufen binden. Am Ende hat man die Wanderstrecke fröhlich hinter sich gebracht und zusätzlich sind ein paar schöne Kränze entstanden. Was gibt es Schöneres?

Knete selber machen – Rezept mit Löwenzahn

Knete selber machen ist ganz einfach. Richtig lustig wird es, wenn Farbe ins Spiel kommt – bzw. wenn du schaust, mit welchen Farben aus der Natur du deine Knete einfärben kannst. Dass die Löwenzahnblüten gelb färben, hast du beim Blumenpflücken bestimmt schon mitbekommen. Ich habe versucht, den Löwenzahnpollen in einer Schüssel aufzufangen, ihn etwas mit Wasser zu verrühren und damit zu malen. Es funktioniert, doch leider ist die Löwenzahn-Wasserfarbe sehr schwach und auf dem Papier kaum zu erkennen.

Mit Kindern den Frühling entdecken_mit Löwenzahn färben

Für die Knete habe ich darum die ganzen gelben Staub- und Blütenblätter verwendet. Das Ergebnis ist tatsächlich schön gelb geworden.

Mit Kindern den Frühling entdecken_Knete selber herstellen mit Löwenzahn

Für deine eigene Löwenzahnknete brauchst du:

  • die gelben Blütenblätter von 5-10 Löwenzahnblüten
  • 2,5 Teelöffel Wasser
  • 1 Teelöffel Öl
  • 4 Teelöffel Mehl
  • 2 Teelöffel Salz

Vermische alle Bestandteile miteinander – und schon ist sie fertig, deine eigene Löwenzahnknete.

Mit welchen Naturmaterialien bekommst du noch tolle Farbakzente in deine Knete?

Löwenzahn-Kringel

Wusstest du, dass sich der Stiel von Löwenzahnpflanzen lustig kringelt, wenn du ihn in Streifen reißt und in Wasser wirfst? Aus den Kringeln kannst du dann tolle Bilder legen. Und wenn du magst, kannst du diese Bilder sogar als gif animieren.

Mit Kindern den Frühling entdecken_Löwenzahn-Kringel und Landart

Viele Spaß beim Spielen, Erforschen und Experimentieren! Wenn du noch andere Ideen hast, was man mit Löwenzahn machen kann, schreib‘ es in die Kommentare. Dann haben alle was davon :).

Herzlichst,

deine Eva

Beste Beschäftigung am Wasser: Modellieren mit Lehm

Beste Beschäftigung am Wasser_Modellieren mit Lehm_Gefäße formen

Es ist Sommer, schwülwarm und ihr möchtet als Familie einen Tag am Wasser verbringen. Doch was kann man mit Kindern so lange an einem Bach machen? Oder an einem See? Irgendwann macht das Planschen keinen Spaß mehr und es sind neue Ideen gefragt. Doch was ist die beste Beschäftigung am Wasser? Lies‘ hier, wie an einem Tag am Wasser bei Kindern keine Langeweile aufkommt.

Beschäftigung am Wasser – Ideen

beste Beschäftigung am Wasser - Wasserspiele Ideen

Du suchst Spielideen am Wasser? Es gibt viele Wasserspiele, die Kinder lange froh und beschäftigt halten. Hier findest du eine Auswahl:

  • Baut eine Landschaft mit Sandburgen, einem Hafen oder einer Stadt am Wasser – mit Steinen, Stöcken, Rinde, Sand und allem, was sich sonst noch finden lässt.
  • Sucht mit einem Kescher Schätze im Wasser.
  • Veranstaltet eine kleine Wasserolympiade mit Wasserschlacht; Schwammweitwurf; Zielschießen mit einer Wasserpistole; gefüllten Wasserbecher (ggf. mit Loch), die auf einem Tablett transportiert werden; schmuggelt Eiswürfel; gießt Wasser von einem Baum mit einer Gießkanne in einen Becher; esst einen Apfel aus einer Wasserschüssel, ohne die Hände zu benutzen…
  • Baut ein Floß.
  • Baut Schiffchen, z.B. als Brettern, Rinde oder Walnussschalen.
  • Baut ein Wasserrad.
  • Friert interessante Gegenstände in Wasser ein und lasst sie die Kinder aus dem Eisblock befreien – z.B. mit warmem Wasser in einer Wasserpistole.
  • Stellt den Kindern am Wasser Becher, Schaufeln, Schüsseln, Siebe, Schläuche, Röhren, Trichter, Flaschen, Löffel und Kellen bereit und sie werden in dieser Matschküche riesigen Spaß haben.

Die beste Beschäftigung am Wasser ist die, bei der Kinder in ihrem Tun versinken, spielen, gestalten und darüber die Zeit vergessen. Wir haben in den letzten Jahren Bushcraft für uns entdeckt. Dabei lernt und nutzt man die Gegebenheiten der Natur, ähnlich wie die Menschen vor hunderten von Jahren. Wusstest du z.B., dass an vielen Stellen in Wassernähe Lehm im Boden verborgen ist? Diese natürliche Knete bietet Potential für stundenlangen Spielspaß und man kann damit richtig töpfern.

Wo kann man Lehm finden?

Beste Beschäftigung am Wasser_Lehm aus dem Boden gewinnen

Lehm entsteht, wenn Gestein verwittert. Er befindet sich häufig in der Nähe von Bächen, Flüssen oder Seen im Boden. Du erkennst die Stellen daran, dass sich auf ihnen Pfützen bilden, die lange Zeit nicht versickern. Wenn du dort gräbst, ein wenig Erde in die Hand nimmst und sie zusammendrückst, handelt es sich wahrscheinlich um Lehm, wenn du eine glatte Wurst formen kannst, die nicht sofort auseinanderkrümelt – wie es bei Sand der Fall wäre.

Grabt nun so viel Lehm aus der Erde, wie ihr bearbeiten möchtet. Übrigens hat der Lehm oft in verschiedenen Bodenschichten unterschiedliche Eigenschaften. Daher lohnt es sich auch, etwas tiefer zu graben und Lehm aus verschiedenen Bodentiefen und Bodenschichten zu holen. Dieser Arbeitsschritt macht meist besonders Jungen Spaß und ist für sie eine wunderbare Beschäftigung am Wasser, bei der sie ihre Kräfte einsetzen können.

Arbeitsschritte beim Modellieren mit Lehm

Bevor ihr aus dem Lehm etwas modellieren könnt, musst er gereinigt werden. So geht ihr vor:

  1. Knetet den Lehm im Wasser und entfernt dabei groben Dreck, Steine etc.
  2. Schlagt den Lehm, um ihn geschmeidig zu machen und Luftblasen zu entfernen, damit der Lehm später beim Brennen nicht platzt. Wir haben den Lehm dazu nach dem Kneten auf eine große Felsplatte geschleudert.
  3. Formt aus dem Lehm Figuren oder Gefäße.
  4. Trocknet den Lehm für mehrere Stunden in der Sonne.
  5. Anschließend haben wir versucht, die Gefäße im Lagerfeuer zu brennen. Sie sind dadurch deutlich härter geworden, aber natürlich nicht ganz so stabil wie in einem richtigen Brennofen.

Jedenfalls war der ganze Prozess ein großer Spaß – nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. So sieht ein entspannter Tag am Wasser aus:

Was ist für dich die beste Beschäftigung am Wasser? Schreib deine Tipps und Erfahrungen in die Kommentare, dann haben alle etwas davon.

Herzlichst,

deine Eva

Eier mit Wachs gestalten

Eine der Ostertraditionen, die Kinder besonders lieben, ist das Färben von Ostereiern. Wir haben uns dieses Jahr an der alten sorbischen Technik versucht, Eier mit Wachs zu gestalten. Es macht riesigen Spaß und die gestalteten Ostereier können sich sehen lassen.

Das braucht man, um Eier mit Wachs zu gestalten

Löffel biegen, um Wachs darin zu schmelzen

Um Eier mit Wachs zu gestalten, brauchst du diese Dinge:

  • Wachsstückchen
  • kleine Löffel, am besten vom Flohmarkt
  • mit Sand gefüllt Gläser als Löffelhalter
  • Teelichter
  • ausgeblasene Eier
  • Stecknadeln
  • Bleistifte
  • Ostereierfarben
  • große Löffel
  • Bastelunterlage
  • Küchenrolle

Die kleinen Löffel dienen als Schmelzgefäß für das Wachs, ähnlich wie ein kleines Stövchen. Dafür müssen die Löffel im rechten Winkel nach hinten umgebogen werden. Ein Schraubstock ist dabei hilfreich, aber auch mit Muskelkraft gelingt es. Die gebogenen Löffel werden dann so in das mit Sand gefüllte Glas gesteckt, dass die Löffelschale nach außen über den Glasrand schaut und möglichst gerade steht. Unter dem Löffel wird ein brennendes Teelicht platziert, in den Löffel kleine Wachsstückchen. Sobald sie geschmolzen sind, kann es losgehen.

Ostereierfarben anrühren

Rührt in der Zwischenzeit die Ostereierfarben an. Bei uns haben sich Farben bewährt, die man kalt mit einem Schuss Essig anrührt. Sie halten sich mehrere Tage und können immer wieder verwendet werden.

Zum Auftupfen des Wachses werden kleine Stecknadeln mit einem runden Glaskopf verwendet. Wenn ihr diese z.B. in den Radiergummi eines Bleistifts oder wie wir in einen Nerf-Pfeil steckt, habt ihr eine gut händelbares Werkzeug. Bei den klassischen sorbischen Eiern werden zugeschnittene Gänsefedern als Wachs-Pinsel verwendet, das ist für Kinder allerdings ziemlich herausfordernd.

So gestaltet ihr Ostereier mit Wachs

Eier mit Wachs färben

Beim Gestalten von Eiern mit Wachs ergeben sich besonders interessante Effekte, wenn das Ei in mehreren Stufen mit Wachs bemalt und gefärbt wird. Und so funktioniert es:

  1. Tunke den Stecknadelkopf in das flüssige Wachs und tupfe zügig ein einfaches Muster auf dein Ei, z.B. ein paar wenige Wachspunkte.
  2. Lege das Ei in eine helle Ostereifarbe, z.B. gelb oder orange. Das Ei wird gefärbt, nur die mit Wachs überzogenen Stellen behalten die ursprüngliche Farbe.
  3. Trockne das gefärbte Ei vorsichtig mit Küchenrolle ab. Trage dann die nächste Schicht Wachs auf. Mit dem Stecknadelkopf lassen sich sehr einfach Punktmuster umsetzen, aber auch Striche sind möglich.
  4. Tauche das Ei anschließend wieder ein eine etwas dunklere Farbe.
  5. Wiederhole das Ganze so lange, bis du mit dem Muster und Farbton zufrieden bist.
Eier mit Wachs färben und abwachsen

Nun geht es ans „Abwachsen“. Halte dazu das Ei kurz an die Kerzenflamme, sodass das Wachs schmilzt. Wische das flüssige Wachs mit einem Stück Küchenrolle ab. Achte darauf, das Ei nicht an die Spitze der Flamme zu halten, damit es nicht verrußt.

Ist es nicht genial, was für faszinierende Muster plötzlich sichtbar werden?

Ich wünsche euch viel Spaß beim Eierfärben!

Herzlichst,

deine Eva

7 nachhaltige Geschenke mit Wachs, die du kinderleicht selber machen kannst

Möchtest du dieses Jahr zu Weihnachten Geschenke mit Kindern herstellen? Es gibt wunderschöne nützliche und nachhaltige Geschenke aus Wachs, die schon Kinder basteln können.

Wir haben das Glück, einen Imker in der Familie zu haben, von dem wir einen Riesenbatzen Wachs geschenkt bekamen (DANKE, S.!). Zuerst wollten wir nur Kerzen ziehen, doch wie das so ist: Die Ideen sprießen und jeder probierte etwas anderes aus. Wachs ist ein wirklich toller Werkstoff und so fanden wir zahlreiche Ideen, was man damit anstellen kann. Und damit ihr als Familie genausoviel Spaß habt wie wir, nehmen wir euch ein bisschen in unsere Werkelstube mit.

Du benötigst entweder Kerzenreste, gereinigtes Bienenwachs vom Imker oder Bienenwachspastillen*. Für die meisten Bastelarbeiten musst du das Wachs schmelzen. Das geht im Wasserbad oder auch bei niedrigen Temperaturen im Ofen. Als Gefäße für das Wachs eignen sich besonders gut leere Konservendosen. Wenn du sie am oberen Rand an einer Stelle etwas zusammenpresst, kannst du dir sogar ganz einfach eine Tülle formen, um das Wachs besser ausgießen zu können.

Falls du wie wir einen großen Batzen Wachs hast, ist es schwierig, ihn zum Schmelzen zu zerkleinern. Wir haben versucht, das Wachs mit einem Messer zu bearbeiten. Das ist sehr langwierig und verursacht eine Riesensauerei (obwohl die Kinder dabei viiiiel Spaß hatten). Dieser Trick hilft: Friert das Wachs für ein paar Stunden ein. Danach könnt ihr es entweder mit einem Hammer zerschlagen oder in einem großen Sack auf den Boden fallen lassen. Es zersplittert und ihr habt handlichere Portionen.

Diese 7 Bastelarbeiten sind kinderleicht, machen der ganzen Familie Spaß und außerdem entstehen großartige Geschenke. Probiert sie einfach aus!

Tolle Geschenkidee: Kerzen ziehen oder gießen

nachhaltige Geschenke_Kerzen ziehen aus Bienenwachs

Selbst gezogene oder gegossene Kerzen sind ein gut riechendes, schön aussehendes und nachhaltiges Geschenk. Dabei ist jede Kerze ein Unikat – was man auch sieht :). Handgemacht eben.

So funktioniert das Kerzen ziehen

Du benötigst

  • geschmolzenes Wachs
  • einen Docht
  • eine Schere
  • ein Gefäß mit kaltem Wasser, das genauso tief ist wie dein Wachsgefäß.

Und so gehst du vor:

  1. Schneide dir einen gekauften Docht* oder einen Baumwollfaden auf ca. 60cm zurecht.
  2. Hänge den Faden über deinen Zeige- und Mittelfinger, so dass er auf beiden Seiten gleich lang herunterhängt. Auf diese Weise kannst du zwei Kerzen auf einmal herstellen.
  3. Nun tauche die Enden deines Dochts in das flüssige Wachs. Am Anfang kringelt und verformt sich der Docht etwas, das ist ganz normal. Zum Abkühlen tauche die Dochte danach ins kalte Wasser. Jetzt kannst du sie gerade ziehen und auch voneinander lösen, falls sie zusammengeklebt sind.
  4. Nun tauchst du die Dochte abwechselnd in das Wachs und ins kalte Wasser – solange, bis die Kerzen die gewünschte Dicke haben.
  5. Unten an den Kerzen hat sich wahrscheinlich ein dicker Wachstropfen gebildet. Schneide ihn mit einem Messer ab und tauche die Kerzen danach noch einmal in das Wachs.
  6. Nun hängst du die Kerzen zum Trocknen auf eine Stange.
  7. Zum Schluss schneide die Dochte auf die richtige Länge.

So gießt du eine Kerze

Du benötigst

  • flüssiges Wachs
  • einen Docht oder Baumwollfaden
  • eine Wäscheklammer
  • ein Gefäß, in das du gießen möchtest (das kann z.B. eine leere Toilettenpapierrolle sein, ein Glas, eine Tasse, eine ausgeblasenes Ei…)

So gießt du die Kerze:

  1. Schneide deinen Docht auf die richtige Länge und tauche den unteren Teil ins flüssige Wachs. Wenn es getrocknet ist, ziehe den Docht gerade.
  2. Klemme den Docht in die Klammer und platziere ihn damit mittig über deinem Gefäß.
  3. Gieße etwas Wachs in das Gefäß, sodass der Boden fingerbreit bedeckt ist. Korrigiere nun ggf. die Position des Dochtes.
  4. Nun gieße das Wachs bis zur gewünschten Höhe ins Gefäß und lass‘ es trocknen.
  5. Wenn du eine Toilettenpapierrolle als Form verwendet hast, kannst du sie nun abreißen. Das wachsdurchtränkte Papier lässt sich übrigens super als Feueranzünder verwenden.

Tipp: Einen schönen Effekt erzielst du, wenn du verschiedenfarbiges Wachs in Schichten in deine Form gießt.

Kerzen färben

Um Kerzen zu färben, tauchst du gekaufte Kerzen in verschiedenfarbiges flüssiges Wachs. Das Wachs färbst du einfach mit bunten Wachsmalstiften, die du mitschmilzt.

Bei diesem DIY könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und euch farblich so richtig austoben.

Nachhaltige Geschenke: Bienenwachstücher selber machen

nachhaltige Geschenke_Bienenwachstücher selber machen

Kennst du Bienenwachstücher? Sie sind eine natürliche Alternative zu Frischhaltefolie. Mit einem Bienenwachstuch deckst du Schüsseln ab oder packst Lebensmittel ein, um sie frisch zu halten. Nach der Nutzung kannst du das Tuch reinigen und wiederverwenden. Weil Bienenwachs antibakterielle Eigenschaften hat, solltest du für das Tuch wirklich nur reines Bienenwachs verwenden.

Und so stellst du dein Bienenwachstuch her:

  1. Lege ein Stoffstück auf ein mit Backpapier belegtes Backblech.
  2. Verteile kleine Bienenwachsstücke oder Bienenwachspastillen* gleichmäßig auf dem Stoff, bis hin zum Rand.
  3. Schmelze das Wachs bei niedrigen Temperaturen im Ofen (ca. 70°C).
  4. Prüfe, ob der gesamte Stoff eingewachst ist und bessere ggf. nach.
  5. Greife das Tuch an den Ecken und nimm es noch feucht aus dem Ofen. Wedele es kurz durch die Luft. Es trocknet in wenigen Sekunden und ist nun fertig.

3 Tipps:

  • Sollte Wachs durch das Backpapier auf das Blech gekommen sein, tupfe es noch flüssig mit einem Tuch Küchenrolle weg.
  • Für die Bienenwachstücher kannst du super alte Stoffreste verwerten – ein tolles Upcycling-Projekt.
  • Weißt du, wie du Bienenwachsreste aus Kerzenständern bekommst? Indem du die Kerzenständer einfach auf den Stoffrest legst und mit in den Ofen schiebst. Das Wachs schmilzt und du hast am Ende einen sauberen Kerzenständer und ein Bienenwachstuch. Ein Grund mehr, warum diese Tücher so nachhaltige Geschenke sind.

Blätter mit Wachs überziehen

nachhaltige Geschenke_Blätter haltbar machen

Eingewachste Herbstblätter sind wunderschöne Geschenkanhänger, ein direkter Gruß aus der Natur. Dazu tauchst du einfach ein gepresstes Herbstblatt in das flüssige Wachs und lässt es kurz in der Hand trocknen. Besonders individuell wird es, wenn du mit einer feinen Schere vor dem Einwachsen Botschaften in das Blatt schneidest.

Wachstafel basteln, wie die Römer sie nutzten

Lieben deine Kinder es, am Tablet zu spielen? Nun, hier gibt es ein Tablet der anderen Art, über 2000 Jahre alt :)! Die Griechen, Römer und viele andere Völker schrieben bis ins Mittelalter hinein auf mit Wachs beschichteten Tafeln. Dabei wurde das Geschriebene mit dem Griffel in das Wachs geritzt und mit der platten Rückseite des Griffels wieder gerade gezogen.

So baust du eine Wachstafel:

  1. Säge aus Balsa- oder Sperrholz zwei etwa buchgroße Stücke (eins als Schreibtafel, eins als Deckel) und Randleisten zu.
  2. Klebe die Randleisten mit Holzkleber auf den Rand der Tafel.
  3. Gieße langsam das gefärbte flüssige Wachs in die entstandene Vertiefung.
  4. Einen Griffel (vorn spitz, hinten platt) kannst du aus einem Ast schnitzen.

Unsere Kinder haben viel Freude an ihrem Wachstafel-Tablet. Manchmal wundere ich mich, wie lange sie daran sitzen und wieviel Spaß ihnen diese haptische Tätigkeit macht. Die Tafel eignet sich auch gut als Wartezimmerspielzeug. Dafür legen wir einfach den Deckel auf die Tafel und schnüren einen Gummi drumherum – schon ist die Wachstafel handtaschentauglich.

TIPP: Das Geschriebene kann zwar mit dem Griffel wieder entfernt werden, aber noch etlichen Nutzungen ist die Oberfläche doch ziemlich uneben. In dem Fall legen wir die Tafel bei niedriger Temperatur kurz in den Backofen und nehmen sie heraus, sobald die Oberfläche angeschmolzen und wieder eben ist.

Creme mit Bienenwachs selber machen

nachhaltige Geschenke_Bienenwachs Creme selber machen

Wusstest du, dass du mit Bienenwachs, Pflanzen und Öl eine Salbe herstellen kannst? Ringelblumen mit ihrer entzündungshemmenden Wirkung eignen sich hervorragend dafür. Das geht ganz einfach:

  1. Pflücke Ringelblumen und lasse sie ein paar Tage trocknen.
  2. Lege die Blumen in ein Glas und übergieße sie mit einem Pflanzenöl deiner Wahl, bis alle Pflanzenteile gut bedeckt sind.
  3. Lasse das Öl an einem warmen Ort für ca. einen Monat ziehen. Schüttle es ab und an vorsichtig durch.
  4. Siebe anschließend die Pflanzenteile aus dem Öl.
  5. Erwärme das Öl mit ein wenig Bienenwachs im Wasserbad, bis das Wachs geschmolzen ist. Wenn alles abkühlt, erhältst du eine feste Salbe.

Ringelblumensalbe eignet sich z.B. bei trockener Haut oder als Wund- und Heilsalbe.

Kaminanzünder mit Wachs selber machen

Selbstgemachte Kaminanzünder sind in der kalten Jahreszeit eine besondere und nachhaltige Geschenkidee, bei der man „Müll“ verwerten kann. Dabei gibt es zahlreiche Varianten:

  • Fülle Nussschalen, kleine Ästchen oder Holzstücke in einen Eierkarton und gieße in jeden Bereich etwas Wachs. Zum Anzünden kannst du in jedes Abteil vorher einen Baumwollfaden als Docht legen.
  • Nimm eine Toilettenpapierrolle und tackere sie auf einer Seite zu. Fülle Kleinholz, Ästchen und einen Docht in die entstandene Tasche und tackere sie auch am anderen Ende zu. Tauche den Anzünder in flüssiges Wachs und lasse ihn dann trocknen.
  • Schneide eine Toilettenpapierrolle in Ringe, stecke Ästchen und einen Docht hinein und tunke den Anzünder in flüssiges Wachs.
  • Tauche getrocknete Tannenzapfen in flüssiges Wachs.

Neben den Basteleien mit Wachs, die wir selber ausprobiert haben, gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, z.B. Hyazinthen oder Amaryllis in Wachs, um sich das Gießen zu sparen oder Baumanhänger und Knete aus Bienenwachs. Man kann auch Ostereier mit flüssigem Wachs bemalen, bevor man sie färbt und so tolle Muster erhalten. Lederschuhe mit lassen sich mit Bienenwachs imprägnieren und pflegen. Und du – kennst du noch mehr Dinge, die man mit Bienenwachs machen kann? Schreib‘ es in die Kommentare, dann haben wir alle etwas davon.

Viele Spaß beim Basteln!

Bleib‘ behütet,

deine Eva

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Wie du durch ein Naturtagebuch dein Immunsystem stärkst

In der dunklen Jahreszeit mit der steigenden Anzahl von Infekten ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken. Gesunde Ernährung, stabile Beziehungen, Tages- und Sonnenlicht, frische Luft und Bewegung helfen Eltern und Kindern, gesund und froh zu bleiben. Doch wie bekomme ich Kinder nach draußen, wenn es dort kalt und ungemütlich ist? Hier bei Familie Tulpe findest du viele Draußen-Aktivitäten, die richtig Spaß machen, z.B. das rechts-links-Spiel, wie ihr mit dem Hobo-Kocher draußen kochen könnt, eigene Sternbilder entwickelt, eine Blumenuhr anlegt, Farben aus Steinen oder Pflanzen herstellt oder eine Schaukel für unterwegs baut.

Heute zeige ich dir eine weitere wundervolle Möglichkeit, Zeit mit deinen Kindern an der frischen Luft zu verbringen: Das Naturtagebuch.

Immunsystem stärken durch Zeit in der Natur

spielen-im-Matsch_Immunsystem-stärken

Wie stärkt man sein Immunsystem? Um die Abwehrkräfte zu mobilisieren, braucht es oft gar nicht viel mehr als frische Luft,  Sonnenlicht und Bewegung in der Natur – regelmäßig. Wie bekommt man aber seine Kinder dazu, gern und oft raus zu gehen?

Führe mit deinen Kindern ein Naturtagebuch! Dabei wählt ihr ein Stück Natur in eurer Nähe aus, das ihr über längere Zeit hinweg unter die Lupe nehmt. Ihr schaut euch dort um, beobachtet, untersucht, findet Zusammenhänge, schlussfolgert, lernt und habt dabei eine Menge Spaß. Und ganz nebenbei haltet ihr das ganze Jahr über fit und erlebt eine intensive Familienzeit.

Das brauchst du für dein Naturtagebuch

Naturtagebuch_Ausstattung mit Spaten, Lupe, Wasserfarben_Immunsystem stärken

Wir haben uns eine „Forschertasche“ gepackt, in der diese Dinge stecken:

  • Sitzkissen
  • unsere Naturtagebücher (wir haben einfache Ringbücher mit weißen Blättern genommen)*
  • Taschenmesser
  • Thermometer
  • Schaufeln
  • Messbecher und kleine Gefäße
  • Maßband und Zollstock
  • eine Waage
  • Lupen
  • Siebe
  • Kleber und Klebeband
  • Wasserfarben und Pinsel
  • Stifte und Scheren
  • Lappen
  • Schnüre
  • Pflaster
  • Gläser mit Deckel, um Fundstücke zu transportieren

Wenn wir Zeit haben, schnappen wir uns die Tasche, packen einen Snack ein und machen uns auf den Weg zu „unserer“ Stelle. Nach ein paar Besuchen ist sie schon sehr vertraut, man weiß, wo welche Tiere hausen und freut sich zu entdecken, was sich seit dem letzten Besuch verändert hat.

Das kannst du draußen beobachten

Naturtagebuch_Tiere, Pflanzen und Umwelt erforschen_Immunsystem stärken

Ja, was kann man draußen beobachten? ALLES. Wirklich: Die Natur ist so spannend und es gibt nicht, was nicht irgendwie interessant wäre. Wie fressen Raupen Blätter? Wie organisiert sich ein Ameisenhaufen? Was tut eine Spinne unter Wasser? Welche Schichten hat der Erdboden? Warum wachsen manche Pflanzen nur an bestimmten Stellen? Wie verwest ein alter Baum? Wo sammelt sich Wasser und warum nicht woanders? Was hat der Mensch verändert, was die Natur? Wie schnell wächst eine Blume, ein Pilz oder ein Baum?

So notierst du deine Beobachtungen

Naturtagebuch_Beobachtungen

Bei der Gestaltung deines Naturtagebuches bist du ganz frei. Du kannst es eher künstlerisch oder „wissenschaftlich“ gestalten, du kannst Dinge malen, beschreiben, einkleben oder fotografieren, du kannst die Farbe von Früchten, Pflanzen oder Steinen übertragen, Diagramme anlegen, Gedichte schreiben…

Besonders Spaß macht es, wenn man Entwicklungen über längere Zeit verfolgt. Wann beginnen Eidechsen ihren Winterschlaf, wann beenden sie ihn? Was tun sie dann? Wann wirft ein Baum seine Blätter ab, was tut er im Winter, wann sprießen Knospen? Wie verändern sich Farben?

Du wirst sehen: Wenn ihr einmal auf den Geschmack gekommen seid, macht es süchtig. Ihr lernt wahnsinnig viel: Genau beobachten, darüber reden, nachdenken, schlussfolgern und das Ganze zu visualisieren. Es macht Kinder in jedem Alter Spaß. Und am Ende tut man nicht nur seinem Immunsystem etwas Gutes, sondern dem ganzen Menschen.

Hast du Ideen oder Tipps, was auf jeden Fall auch in die Forschertasche gehört? Schreib‘ es in die Kommentare.

Viel Spaß in der Natur wünscht dir und euch

Eva

 

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Eine überraschender Trick, wie du Sterne erkennen kannst – erfinde dein eigenes Sternbild

links steht eine Person unter dem Sternenhimmel, rechts ist eine Sternenkarte zu sehen, auf der man selber Sternbilder eintragen kann

Liebst du es auch, nachts in den Himmel zu schauen und über die unendlichen Lichter zu staunen? Und kannst du die Sterne erkennen und sie dir merken? Das ist oft gar nicht so einfach – zumal im dicht besiedelten Europa die Nächste so hell sind, dass du viele Sterne auch in sternklarer Nacht nicht siehst. Es gibt einen überraschend einfachen und lustigen Trick, mit dem es dir leicht fallen sollte, dir Sterne zu merken.

Wie kann man Sterne erkennen?

Wer das erste Mal in den Himmel schaut, nimmt wahrscheinlich nur eine wilde Menge an hellen Punkten wahr. Wenn du aber genauer hinschaust, merkst du, dass die einzelnen Sterne ihre Anordnung zueinander aus Sicht der Erde nicht oder kaum verändern. Um sie sich besser merken zu können, wurden schon in den alten Weltreichen Sternbilder festgelegt, z.B. der große Bär oder der große Wagen. Mit ihrer Hilfe konnten man sich nachts orientieren oder Kalender entwickeln. Allerdings gibt es auch Sternbilder, die jünger sind – wie z.B. die Luftpumpe. Witzig, oder?

So findest du dein eigenes Sternbild

Sternkarte mit selbst entwickelten Sternbildern: T-Shirt, Tulpe und eine Fünf

Kennst du schon das Sternbild „T-Shirt“ oder die „Himmelstulpe“? Auch eine kleine Fünf hat sich am Himmel versteckt. Der helle Punkt in der Mitte des Kreises ist übrigens der Polarstern.

Fällt es dir schwer, die alten Sternbilder am Himmel zu entdecken? Besonders für Kinder ist es herausfordernd, sich in der großen Menge der Sterne orientieren zu können. Dann erfindet als Familie doch einfach eigene Sternbilder! Probiert es z.B. mit den Anfangsbuchstaben eurer Namen und zeichnet sie in die Karte des Nordhimmels ein. Und dann versucht in einer sternklaren Nacht, eure eigenen Sternenbilder am Himmel zu entdecken. Schaffst ihr es?

Wir haben ein z.B. T-Shirt gefunden – der Halsausschnitt und der linke Arm stellen den bekannten „großen Wagen“ dar. Und das Sternzeichen „Kassiopeia“ bildet die Spitze unserer Himmelstulpe. Die finde ich natürlich besonders toll. Welche Sternzeichen erfindest du?

Besonders Spaß macht die Himmelsbeobachtung übrigens Anfang August, wenn du durch den Meteorstrom der Perseiden viele Sternschnuppen beobachten kannst.

Lade jetzt kostenlos deine Blanko-Sternenkarte herunter

Deine eigenen Sternbilder kannst du am einfachsten mit einer leeren Karte des Sternhimmels entwickeln, auf der keine der üblichen Sternbilder eingezeichnet sind. Lade hier deine eigene Blanko-Sternkarte kostenlos herunter.

Viel Spaß beim Erkunden des Nachthimmels! Ich freue mich, wenn du deine Sternbilder mit uns teilst – entweder in den Kommentaren oder auf Instagram.

Bleib behütet,

deine Eva

11 Mahlzeiten, die Kinder draußen kochen können – mit einem Hobo-Kocher

Hat du schon mal draußen gekocht? Es fühlt sich nach Freiheit, Abenteuer, Sommer und Urlaub an. Draußen schmeckt alles am besten. Wusstest du, dass auch Kinder nicht nur backen, sondern auch allein draußen kochen können? Mit dem Hobo-Kocher ist es ein Kinderspiel – und ein riesen Spaß für alle. Probiert es mal aus! Lies hier, wie du dich zurücklehnst, während deine Kinder für dich kochen :).

Was ist ein Hobo-Kocher?

verschiedene Hobo-Kocher zum Draußen kochen

So verschieden können Hobo-Kocher aussehen: Hier siehst du links einen großen Besteckkorb, in der Mitte einen kleineren und rechts eine Metalldose, die als Hobo-Kocher aufgebohrt wurde. Es gibt zahlreiche weitere, auch sehr professionelle Varianten. Die einfachen funktionieren aber genauso.

Ein Hobo-Kocher ist eine Metalldose mit vielen Löchern, die wie eine Art Kamin funktioniert. In der Dose entfachst du ein kleines Feuer, durch die Löcher wird Luft angesaugt und oben auf der Öffnung steht dein Kochgefäß. So kannst du mit wenig Aufwand unterwegs Essen kochen. Als Brennmaterial nimmst du kleine Holzstückchen und trockene Zweige.

Der Name des Kochers stammt übrigens von den „Hobos“, nordamerikanischen Wanderarbeitern, die im 19. und 20. Jahrhundert mit Güterzügen auf der Suche nach Arbeit umherreisten. Sie nutzten Metalldosen als Kocher und Heizung.

So baust du deinen Camping-Kocher

draußen kochen mit dem Hobo-Kocher_Feuer machen

Um einen Hobo-Kocher zu bauen, brauchst du eine Metalldose, die innen nicht beschichtet ist. Die Größe sollte so bemessen sein, dass dein Kochgefäß oben sicher stehen kann. Und so stellst du deinen Kocher her:

  1. Bohre mit einen Metallbohrer an der Unterseite der Dose und außen am unteren und oberen Rand zahlreiche Löcher, durch die Luft ziehen kann. Wenn du magst, kannst du auch die ganze Dose löchern. Das ist übrigens eine Arbeit, die Kindern viel Spaß macht. Behalte sie dabei aber gut im Auge.
  2. Wenn du magst, schneide mit einem Metallschneider eine größere Öffnung in die Dose, durch die du Brennmaterial nachwerfen kannst. Du kannst den Kocher aber auch durch die Oberseite der Dose befüllen, dann musst du jeweils nur kurz dein Kochgefäß anheben.

Wenn du keine Lust auf Werkeln hast, nimm einfach einen Besteckkorb aus Metall, der funktioniert ganz wunderbar.

Was brauchst du sonst noch?

  • Töpfe oder Pfannen, die außen schwarz werden dürfen und die am besten einen langen Griff haben, damit sich niemand verbrennt
  • Rührlöffel oder Pfannenwender
  • ein Taschenmesser, mit dem du das Holz auf die passende Größe bringst
  • Streichhölzer oder Feuerzeug
  • einen Dosenöffner, falls am Taschenmesser keiner dran ist

Tipp: Damit deine Lieblingstöpfe keinen Schaden nehmen, schau‘ dich auf Flohmärkten nach passendem Kochgeschirr um.

Was können Kinder draußen kochen?

11 Mahlzeiten, die Kinder draußen kochen können

Was Kinder selber kochen können, hängt natürlich sehr von ihrem Alter und ihren bisherigen Kocherfahrungen ab. Am besten hältst du das Kochen recht einfach mit möglichst wenig Arbeitsschritten. So bereitet ihr das Kochen vor:

  • Legt euch alle Zutaten zurecht.
  • Sammelt trockene Hölzer und brecht sie auf die passende Größe.
  • Stellt den Kocher auf eine sichere, feuerfeste und stabile Unterlage und entzündet dort das Feuer.
  • Sobald es gut brennt, könnt ihr mit dem Kochen loslegen.
  • Denkt daran, das Feuer regelmäßig mit Brennmaterial zu füttern.

Diese 11 Gerichte könnt ihr ganz einfach draußen kochen:

  1. Spiegelei
  2. Nudeln
  3. Baked Beans
  4. Eintöpfe aller Art
  5. Pellkartoffeln
  6. gekochte Eier oder Omelette
  7. Bratwürstchen
  8. Reis
  9. Gemüsepfanne
  10. Chili con Carne
  11. Bratkartoffeln

Neben den Zutaten für euer Gericht solltet ihr immer Trinkwasser, Salz, Geschirr, Besteck und ein Erste-Hilfe-Set dabeihaben.

Regeln fürs Draußen kochen beachten

Wenn Kinder draußen kochen, muss immer ein Erwachsener dabei sein. Bitte informiere dich vorher über die örtlichen Vorgaben zu offenem Feuer in der Natur und den aktuellen Waldbrandstufen und nutze den Hobo nur dort, wo es erlaubt ist. Schneidet oder reißt bitte keine Zweige von lebenden Bäumen – grünes Holz eignet sich eh nicht zum Feuern. Nimm bitte auch alles wieder mit, was du in die Natur gebracht hast. Falls du Müll von anderen findest, entsorge ihn. So lernen deine Kinder von Anfang an einen achtsamen Umgang mit der Natur.

 

Für uns als Familie ist das Draußen-Kochen mit dem Hobo immer ein wunderbares Erlebnis. Die Kinder haben sinnvoll zu tun, sind stolz auf ihre selbst gekochtes Essen, wir Eltern können uns etwas zurücklehnen und am Ende schmeckt es allen.

Wie ist es bei dir – was sind deine Erfahrungen? Und hast du Tipps für den Bau des Hobo-Kochers? Teile sie gern mit uns in den Kommentaren!

Bleib‘ behütet,

deine Eva

Wie Kinder mit einer Blumenuhr Zeitgefühl entwickeln

Blumenuhr von Carl von Linné

Es ist Sommer, die Zeit der langen, hellen Abende. Die Kinder werden einfach nicht müde und Eltern verzweifeln an der Frage: „Wieso soll ich schon ins Bett? Es ist doch noch hell!“ Zum Glück weist nicht nur das Tageslicht auf die Zeit hin, sondern auch Blüten, die sich zu einer bestimmten Uhrzeit öffnen und schließen. Es ist faszinierend, diese sichtbaren Zeichen im Rhythmus der Natur gemeinsam zu entdecken – sie können für Kinder eine Hilfe sein, um ihr eigenes Zeitgefühl zu entwickeln. Probiert einmal als Familie, euch mit den Blumen in eurem Umfeld eine eigene Blumenuhr anzulegen. Lies hier, wie es geht und lade kostenlos eine Vorlage für eure eigene Blumenuhr herunter!

Eine Blumenuhr – was ist das?

Blumenuhr_Blumen nach Tageszeit zuordnen_Freebie_kostenlos_Zeitgefühl entwickeln

Wenn du wissen möchtest, wie spät es ist, schaust du vermutlich auf die Uhr oder seit ein paar Jahren auf dein Smartphone. Als es noch keine Uhren gab, bestimmte die Natur den Tagesrhythmus der Menschen. Wichtig waren das Tageslicht, der Hahnenschrei, aber auch Pflanzen, die zu bestimmten Zeiten ihre Blüten öffnen und schließen. In verschiedenen Kulturen pflanzten Menschen gezielt Blumen an, deren Blüten ihnen die Zeit verrieten. So wussten zum Beispiel Bauern, dass es Zeit für ihre Mittagspause ist, wenn der Bocksbart seine Blüten schließt.

Der schwedische Forscher Carl von Linné beobachtete dieses Phänomen gründlich und legte ein Beet in Form eines Ziffernblatts an. An dem Abschnitt mit den offenen Blüten konnte er verblüffend genau ablesen, welche Uhrzeit gerade ist – die Blumenuhr war geboren.

Allerdings ist die Blumenuhr nicht so unbestechlich wie ihr mechanisches oder digitales Pendant. Die Zeiten, in denen die Pflanzen ihre Blüten öffnen und schließen, hängen nicht nur von der Klimazone ab, sondern auch vom Wetter und der Bestäubung. Wenn Blüten unbestäubt bleiben, lassen sie ihre Blüten länger offen, um auf bestäubende Insekten zu warten.

Wie können Kinder Zeitgefühl entwickeln?

Blumenuhr zum Download_Freebie_kostenlos_Zeitgefühl entwickeln

Wer beginnt, den Rhythmus der Natur zu beobachten, entwickelt nicht nur ein sensibleres Zeitgefühl, sondern lernt viele Zusammenhänge der Natur kennen. Um eure eigene Blumenuhr zu entwickeln, geht am besten so vor:

  • Beobachtet über eine längere Zeit hinweg vor eurer Haustür, welche Blüten geöffnet und geschlossen sind, wenn ihr das Haus verlasst oder wenn ihr heimkehrt. Ihr könnt eine Liste anlegen oder die Blüten einfach fotografieren – in den Bilddaten ist ja auch die Zeit gespeichert. Notiert auch, welches Wetter zu der Zeit war.
  • Nehmt euch als Familie Zeit, ein Beet oder eine Blumenwiese über längere Zeit zu beobachten. Das lässt sich z.B. wunderbar mit einem Picknick verbinden. Notiert euch, wann sich welche Blüten öffnen und schließen. Besonders spannend ist es, Insekten zu beobachten. Wie lange bleiben Blüten geöffnet, nachdem sie besucht wurden?
  • Wenn ihr über einen längeren Zeitraum hinweg festgestellt habt, dass bestimmte Blüten sich immer zu ähnlichen Zeiten öffnen und schließen, zeichnet sie in die Blanko-Blumenuhr ein, die du unten downloaden kannst. Kleinere Blüten könnt ihr auch pressen und einkleben – das sieht besonders schön aus.

Erste Hinweise zu den Öffnungszeiten der Blüten bekommt ihr in dem mehr als 200 Jahre alten Gedicht „Blumenuhr“ von Jean Paul.

Farben aus Steinen und Pflanzen herstellen

Wusstest du, dass du aus Pflanzen, Erde und Steinen Farben herstellen kannst? Ein kurzer Spaziergang in der Natur kann zu stundenlangem Forschen und Werkeln verführen. Wir haben Farben aus Steinen hergestellt und sind begeistert.

Pigment herstellen

Farbe aus Steinen_Pigmente herstellen

Um Pigmente mitten in der Natur herzustellen, brauchst du an sich nichts anderes als Anziehsachen, die Schmutz vertragen können. So gehst du vor:

  • Gehe in die Natur. Besonders gute Fundstellen sind Bach- oder Flussläufe mit Steinstränden. Hier findest du nicht nur Steine, sondern gleichzeitig auch Wasser, mit dem du deine Pigmente zu Farbe mischen kannst. Außerdem kannst du dir wenn nötig Hände oder Gesicht waschen.
  • Suche dir Steine in möglichst verschiedenen Farben. Am Anfang ist es sinnvoll, nach weichen Steinen wie Sandstein Ausschau zu halten. Auch Lehm eignet sich als Farbe. Wenn du Lehm an verschiedenen Orten sammelst, wirst du staunen, wie breit die Farbpalette ausfällt.
  • Nun suchst du dir einen besonders großen Stein als Mahlstein und schlägst deinen Farbstein solange darauf, bis sich kleine Brösel bilden. Wenn du sie reibst, werden sie immer feiner. So einfach hast du dein erstes Pigment hergestellt!

Wenn ihr mit mehreren Menschen unterwegs seid, achtet bitte darauf, beim Schlagen und Zerreiben der Steine Abstand zu halten. Manche Steinsplitter fliegen recht weit. Bei besonders harten Steinen ist eine Schutzbrille sinnvoll. Das kann zur Not auch eine Taucherbrille sein :).

Mit Farben aus Steinen malen

Boot mit Kohle auf Stein gemalt

Das Boot wurde mit zerriebener Kohle gemalt, das Wasser besteht aus weißen Linien, die sich durch den Stein ziehen.

Nun kannst du aus deinen hergestellten Farben Bilder malen:

  • Verrühre das Farbpulver mit etwas Wasser zu einer Pampe.
  • Suche dir eine geeignete Malunterlage. Das kann ein großer Stein sein, ein Brett, die eigene Haut, ein Weg oder was auch immer du findest. Manchmal kann man auch Eigenschaften der Umgebung wie die Maserung von Steinen gut in das eigene Bild einbeziehen.
  • Als Malwerkzeug kannst du deine Finger nehmen. Gut eignen sich auch kleine Stöckchen. Eine Art Pinsel kannst du herstellen, indem du das Ende eines Stocks mit einem Stein zerschlägst. Hier kannst du erfinderisch werden.

Schön ist auch, eine ganze Bilderfolge zu erstellen oder sich eine Geschichte auszudenken. Ich bin gespannt, welche Farben aus Steinen du herstellst und was du daraus gestaltest. Noch ein Tipp: Wenn du nicht alle Pigmente vor Ort vermalen möchtest, nimm dir ein paar kleine Gefäße mit, in denen du besondere Steine oder gemahlenes Steinpulver nach Hause transportieren kannst.

Und nun: Viel Spaß beim Suchen, Finden, Mahlen und Malen! Und wenn ihr euch inspirieren lassen möchtet, schaut einmal bei Heidi Gustafson vorbei. Ein Fest für die Sinne…

Bleib behütet,

deine Eva

Kinder stark machen – mit mechanischem Werkzeug

mechanisches Werkzeug_Schreibmaschine_Nudelmaschine_Nussknacker_Fleischwolf_Kaffeemühle_Briefwaage_Taschenmesser

Kinder stark machen – das wünschen sich wahrscheinlich alle Eltern. Wer möchte nicht, dass ein Kind lernt, seinen Weg zu gehen, gute Entscheidungen zu treffen und seinen Platz im Leben zu finden? In komplexen Zeiten ist das herausfordernd. Hier stelle ich euch eine überraschende Möglichkeit vor, wie ihr eure Kinder in diesem Prozess unterstützen könnt.

Wie Kinder Zusammenhänge erkennen

tätige Hände_filzen, gärtnern, Nudeln machen, Papier schöpfen, bügeln, bauen

Kinder begreifen durch greifen – diese Erkenntnis hat sich weitgehend durchgesetzt. Wenn ein Kind eine Schere in die Hand nimmt, sie dreht und wendet, ihre Beschaffenheit fühlt und damit experimentiert, lernt es. Und nicht nur die Hände sind wichtig, sondern auch die Augen. Das Kind beobachtet: Wenn ich die Griffe der Schere auseinanderziehe, bewegen sich auch die Schneideflächen auseinander. Das Kind lernt Zusammenhänge: Wenn man dies tut, ist das die Folge. Es gibt eine Ursache und eine Wirkung. Das Kind beginnt, Zusammenhänge zu durchschauen, dahinter liegende Prinzipien zu verstehen und in die eigene Wirksamkeit zu vertrauen. So beginnt das Verständnis der Welt im Kleinen, damit später auch komplexere Zusammenhänge eingeordnet werden können und man die eigene Rolle darin finden kann.

Digitale Geräte erschweren diese Lernprozesse, weil keine physische Veränderung zu beobachten ist. Wenn z.B. ein Erwachsener ein Smartphone in der Hand hat und eine halbe Stunde später eine Pizza geliefert wird, dann ist nicht klar, ob zwischen diesen beiden Tätigkeiten ein Zusammenhang besteht – es sei denn, man tauscht sich bewusst darüber aus. Wenn ich heute etwas auf dem Smartphone tue, hätte ich vor etwa 25 Jahren z.B. eine Zeitung gelesen, einen Brief geschrieben, im Kochbuch ein Rezept gesucht, aus dem Atlas eine Reiseroute ausgewählt, eine CD eingelegt, ein Fotoalbum angeschaut, die Tagesschau geguckt, den Wetterbericht gelesen oder Fernsehen geschaut. Vor 25 Jahren wurden begreifbar und beobachtbar Dinge verändert – die Zeitung umgeblättert, ein Buch aufgeschlagen, der Fernseher angeschaltet…, heute wird auf ein Gerät geklickt, dass hinterher genauso aussieht wie vorher. Besonders für kleine Kinder ist es dadurch schwerer, Zusammenhänge zu verstehen.

Wie kann man dann heute Kinder stark machen? Da gibt es natürlich viele Aspekte. Einer davon ist es, Kinder mit Spiel- und Werkzeug vertraut zu machen, bei dem Ursache und Wirkung deutlich zu erkennen ist. Unsere Kinder lieben z.B. mechanisches  Werkzeug aller Art.

Kinder stark machen durch mechanische Geräte

mechanische Werkzeuge_Schreibmaschine_Nudelmaschine_Nussknacker_Fleischwolf_Kaffeemühle_Briefwaage_Taschenmesser für Kinder

1 Laubsäge, 2 Papiertopfpresse für Aussaattöpfchen, 3 Fleischwolf, 4 Schreibmaschine, 5 gusseisernes Manschetten-Kragen-Bügeleisen, 6 Handbohrer, 7 Nudelmaschine, 8 Taschenmesser, 9 Klappsäge, 10 Nussknacker, 11 Briefwaage, 12 Kaffeemühle, 13 Luftpumpe, 14 Schere

Diese Geräte haben sich bei uns bewährt:

  1. Laubsäge: Mit der Laubsäge kann man sogar in einer ganz kleinen Wohnung am Küchentisch arbeiten .
  2. Papiertopfpresse für Aussaattöpfchen: Wer im Frühjahr selber Tomaten o.ä. anpflanzen möchte, kann Kinder aus Zeitungspapier selber Aussaattöpfchen pressen lassen, die später in der Erde zerfallen.
  3. Fleischwolf: Bei uns wird der Fleischwolf hauptsächlich in der Vorweihnachtszeit für Spritzgebäck genutzt und ist dort besonders bei den männlichen Beteiligten DAS Highlight.
  4. Schreibmaschine: Die Schreibmaschine ist ein Evergreen. Spaß machen nicht nur das Schreiben und die „fliegenden Buchstaben“, sondern auch das Staunen der Freunde, eine maschinengeschriebene Postkarte bekommen. Und man kann sogar Bilder damit malen!
  5. Gusseisernes Bügeleisen: Mit dem kleinen Bügeleisen haben die Kinder besonders im Winter viel Freude, wenn der Kamin brennt, das Bügeleisen darauf heiß wird und sie kleine Stoffservietten oder -taschentücher bügeln.
  6. Handbohrer: Der kleine Handbohrer wird ja klassisch zum Basteln mit Kastanien oder Eicheln im Herbst verwendet. Wer etwas größere Löcher mechanisch bohren möchte, kann z.B. einen Kurbelbohrer verwenden.
  7. Nudelmaschine: Natürlich ist es viel aufwändiger, Nudeln selbst herzustellen, als sie fertig zu kaufen. Dennoch ist es ab und an ein großartiges gemeinsames Erlebnis und das Essen schmeckt allen gleich doppelt so gut.
  8. Taschenmesser: Der Klassiker der Outdoor-Kindheit kann viel mehr, als man geheimhin denkt.
  9. Klappsäge oder Säge: Ein kleine Säge kann eine prima Ergänzung zum Taschenmesser sein und ist bei größeren Holzarbeiten eine gute Hilfe.
  10. Nussknacker: Im Herbst und Winter sitzen die Kinder teilweise stundenlang, knacken Nüsse, naschen, hören dabei Hörspiele, retten unversehrte Nussschalen als kleine Boote für den Sommer und sichern den Rest als Anzündematerial für Lagerfeuer.
  11. Die Briefwaage hilft den Kindern, ein Verständnis von Gewichtseinheiten zu entwickeln. Eine Balkenwaage wäre eine gute Ergänzung.
  12. Kaffeemühle: Kaffee zu mahlen ist ein wunderbar sinnliches Erlebnis: Die glatten Kaffeebohnen, der intensive Geruch, das Geräusch der Mühle – es tut einfach gut.
  13. Luftpumpe: Was man mit einer Luftpumpe tut, ist eigentlich klar. Unsere Pumpe birgt allerdings ein Geheimnis – das wir hier bei Familie Tulpe vielleicht auch einmal lüften werden.
  14. Schere: Wieviel Spaß Kinder allein mit alten Verpackungen aus Papier oder Pappe und einer Schere haben können, ist unglaublich. Dieser kleine Gegenstand sichert viele Stunden Erfindungsgeist und Spielfreude.
  15. Rollrasenmäher – nicht im Bild: Ein guter Einstieg in die Welt des Rasenmähens, vor allem, wenn der Griff höhenverstellbar ist.

Wir halten immer die Augen offen nach weiteren mechanischen Geräten. Gute Fundstellen sind Flohmärkte oder Kleinanzeigen, aber auch der Dachboden der Großeltern. Wenn du gute Tipps für weitere Geräte hast, schreib das gern in die Kommentare!

Was passiert, wenn Kinder mit mechanischen Geräten arbeiten?

Wenn Kinder mit mechanischen Geräten arbeiten, hat das viele positive Effekte:

  • Die Kinder erfahren: Das Leben ist spannend! Das Leben macht Spaß! Sie werden neugierig auf das „Dahinter“, wollen die Funktionsweise erforschen. Und ganz oft entstehen Ideen für neue Erfindungen.
  • Mit viel Freude werden Arbeiten verrichtet, die sowieso getan werden müssen.
  • Statt Langeweile zu haben üben Kinder eine sinnvolle Betätigung aus und merken, dass sie etwas beitragen können. Sie leisten ihren Teil, gestalten ihr Umfeld bewusst mit, erfahren Wertschätzung und lernen, wieviel Arbeit auch in kleinen Dingen steckt. Eine wahre Lebens- und Charakterschule.
  • Kinder setzen verschiedene Sinne ein und sind in Bewegung – innerlich und körperlich.
  • Die Auge-Hand-Koordination und die Feinmotorik werden gestärkt.
  • Kinder lernen Grenzen einschätzen und können besser mit Gefahren umgehen.
  • Kinder lernen verschiedene Handarbeiten und Gewerke kennen. Sie werden schöpferisch tätig und erschaffen Dinge mit ihren Händen. Das tut dem ganzen Menschen gut.
  • Die Kinder lernen zusammenzuarbeiten und sich zu organisieren. „Mechanische Arbeit“ passiert bei uns nie allein. Dafür macht es zu viel Spaß.

Und wer zweifelt jetzt noch daran, dass mechanische Geräte Kinder stark machen? 🙂

Ich bin gespannt auf eure Gedanken, Erfahrungen und Anregungen!

Bleibt behütet,

eure Eva

Herbst-Basteln mit Naturmaterialien

Wie wir Erntedank feiern

Erntedank feiern ist eine unserer größten Freuden im Oktober. Immer wieder neu staunen wir über das Wunder des Lebens. Im Frühjahr stecken wir winzig kleine Samenkörner in die Erde, sie wachsen zu großen Pflanzen heran und nach einigen Wochen oder Monaten ernten wir Früchte in Hülle und Fülle. Schaut einmal, wie klein die Samen und wie groß die Früchte sind, die daraus entstehen:

Erntedank - Erntewunder - Tomate - Tomatensamen - Ringelblume - Ringelblumensamen - Kürbis - Kürbissamen - Mohrrüben - Mohrrübensamen - Apfel - Apfelbaum - Apfelkern

Wer die winzigen Samen von Tomaten oder Möhren im Erdboden vergräbt, kann schon innerhalb von wenigen Wochen etwas ernten. Beim Apfel dauert das etwas länger. Wer tatsächlich selbst aus einem Apfelkern einen Baum ziehen möchte, braucht viel Geduld und kann – wenn überhaupt – erst nach vielen Jahren die ersten Äpfel ernten. Dafür dann aber Jahr für Jahr immer wieder, und aus einem einzigen Kern können so Tausende von neuen Äpfeln entstehen. Was für eine Rendite!

In den letzten Monaten haben wir erfahren, wie unsicher die Zukunft ist. Jahrelang lebten wir in der Illusion, das Leben im Griff zu haben, selbst zu bestimmen, was der nächste Tag bringt. Nun spüren wir, wie wenig das tatsächlich der Fall ist. Gerade in dieser Zeit hilft mir das Vertrauen, dass mein Leben in Gottes Hand liegt. Auch wenn um uns her der Sturm tobt, lässt er aus kleinen Samen Früchte wachsen, versorgt und sättigt. Und so lenken wir unseren Blick immer wieder bewusst von den Sorgen des Alltags weg hin zum Danken.

Wie wir Erntedank feiern

Erntedank wird meist „offiziell“ im Rahmen eines Gottesdienstes gefeiert – wir feiern es aber auch ganz privat als Familienfest.

Gartenarbeit - Kartoffeln ernten - Erntedank feiern

Und so feiern wir Erntedank:

  • Zuerst machen wir gemeinsam den Garten winterfest. Wir ernten die letzten Früchte, graben um und düngen.
  • Dann gibt es ein Festmahl – mit Früchten aus unserem Garten.
  • Mit vollen Bäuchen und dankbarem Herzen überlegen wir uns, wem wir von dem Segen abgeben dürfen, den wir selbst erfahren haben. Der Rest des Tages vergeht dann damit, Päckchen zu packen und Grüße zu schreiben. Und immer wieder merken wir: Freude wächst, wenn man sie teilt.

Dieses Jahr werden wir besonders darüber sprechen, dass wir auch und besonders dann dankbar sein dürfen, wenn wir auch Mangel empfinden. Dass wir uns nicht darauf fokussieren, was fehlt, sondern auch das, was dennoch da ist – trotz allem. Und dass Dankbarkeit kein Gefühl, sondern eine bewusste Entscheidung und Lebenshaltung ist. Ich bin gespannt auf unsere Gespräche.

Wie handhabt ihr das? Feiert ihr Erntedank? Und wenn ja – wie? Ich würde mich freuen, eure Traditionen kennenzulernen!

Bleibt behütet,

eure Eva

 

Kescher bauen – Upcycling aus leeren Gemüsenetzen

Ich wollte eigentlich keinen Kescher bauen – aber schon oft habe ich mich gefragt, wozu man die häufig anfallenden leeren Gemüsenetze nutzen könnte (außer zum Trocken von Walnüssen, denn dazu eignen sie sich hervorragend). Eines Tages half mein Sohn beim Kartoffelschälen und meinte nebenbei, dass die Netze einen tollen Kescher ergeben würden. Das war’s! Direkt nach dem Essen machten wir uns ans Werk – und nach wenigen Minuten hielten wir einen funktionierenden Kescher in der Hand. Hier zeigen wir dir, wie es geht.

Das brauchst du zum Kescher bauen

Kescher bauen_Material_Gemüsenetz, Panzertape, Draht, Stock

Um deinen Kescher zu bauen, benötigst du nur vier Dinge:

  • ein leeres Obst- oder Gemüsenetz
  • einen dicken Stab
  • kräftigen Draht, etwa 10 cm länger als der gewünschte Umfang des Keschers
  • Panzertape

So baust du deinen Kescher

Wähle ein Gemüsenetz, das der gewünschten Größe deines Keschers entspricht. Kartoffelnetze eignen sich besonders gut. Die Netze sind meist oben und unten mit einem kleinen Metallstreifen verschlossen. Wenn du das Netz genau unter dem Verschluss aufschneidest, hat die entstehende Öffnung den größtmöglichen Umfang.

Kescher bauen aus einem Gemuesenetz

Und so baust du aus dem Gemüsenetz einen Kescher:

Kescher bauen_Gemüsenetz aufziehen
  1. Fädele dein Netz auf den Draht. Am Schluss wird es etwas pfriemelig, weil das Netz ja rund ist und der Draht recht starr.
  2. Knicke den Draht mittig und ziehe das aufgefädelte Netz nach oben an den Knick.
  3. Nun kannst du das Netz auf beiden Seiten gleichmäßig über den Draht ziehen.
  4. Dann biegst du den Draht zum Kreis. Winkle die Enden des Drahtes vom Kreis ab. Sie bilden die Verbindung zum Stock. Dein Kescher ist nun fast fertig.
  5. Halte die Enden des Drahtes an deinen Stab und umwickle beides mit Panzertape. Das funktioniert am besten zu zweit – einer hält, einer klebt.
Kescher bauen_das Gemüsesnetz befestigen

Und schon ist er fertig, der Kescher. Auf geht’s zu Abenteuern in freier Wildbahn!

Tipp: Wenn du besonders schwere Fänge machen willst, lege den Draht doppelt oder dreifach.

Viel Spaß wünscht dir

Eva

P.S. Wenn du Upcycling-Projekte magst: Wir haben Spielgeld und eine Ritterrüstung aus Tetrapak hergestellt.

Einmaleins lernen – mit einer Schatzsuche

Das Einmaleins ist eine wichtige Grundlage, um im Alltag schnell rechnen und überschlagen zu können – doch fällt das Einmaleins lernen oft schwer. Versucht doch einmal, spielerisch an die Multiplikation heranzugehen. So lernt das Kind das 1×1 deutlich schneller und verbindet mit dem Rechnen positive Emotionen und Bewegung.

Schatzsuche zum Einmaleins lernen – die Spielregeln

Bei der Einmaleins-Schatzsuche sind Spielkarten mit Rechenaufgaben quasi die Schnitzel der Schnitzeljagd. Auf einer Seite der Spielkarte steht jeweils eine Aufgabe des Einmaleins, auf der anderen Seite die Lösung zu einer anderen Aufgabe.

Und so funktioniert es:

  1. Zur Vorbereitung verteile die Spielkarten auf einer gut überschaubaren Fläche, wobei die Seite mit der Lösung nach oben zeigt. Bei Wind beschwere die Zettel mit einem kleinen Stein.
  2. Gib den Kindern die Startkarte in die Hand. Auf der Rückseite finden sie die erste Aufgabe.
  3. Nun müssen die Kinder nach dem Zettel mit der richtigen Lösung suchen. Haben sie ihn gefunden, heben sie ihn auf, drehen ihn um und lesen die nächste Aufgabe laut vor. Dann suchen sie erneut nach der richtigen Lösung.
  4. Das Spiel endet, wenn die letzte Karte gefunden wurde. Auf ihrer Rückseite steht, wo der Schatz zu finden ist.

Die Spielkarten zum Einmaleins lernen – Download

Die Spielkarten für die Einmaleins-Schatzsuche kannst du hier kostenlos als PDF herunterladen:

Bitte drucke die Datei doppelseitig aus, damit jede Spielkarte die passende Rückseite bekommt. Schneide anschließend die Spielkarten entlang der gestrichelten Linie aus.

Hinweise zur 1×1-Schatzsuche

Eine Schatzsuche ist für Kinder immer ein Highlight und sie werden begeistert mitmachen. Doch geht es hier ja nicht nur um den Spaß, sondern auch ums lernen. Mit diesen Tipps können Kinder mit der 1×1-Schatzsuche noch besser das Einmaleins lernen:

  • Lass‘ die Kinder die ausgedruckten Spielkarten ausschneiden. So beschäftigen sie sich schon vorab mit den Aufgaben und merken sich manches bereits.
  • Wenn die Kinder die Aufgaben und Lösungen beim Spiel laut vorlesen, prägen sie sich besser ein.
  • Am besten funktioniert die Schatzsuche mit einem einzelnen Kind oder einer kleinen Gruppe. Bei größeren Gruppen solltet ihr vorab überlegen, wie ihr sicherstellt, dass jeder drankommen kann.
  • Die Einmaleins-Schatzsuche kann sowohl drinnen als auch draußen gespielt werden. Auf einem Schulflur oder Pausenhof lässt sie sich ebenso problemlos umsetzen wie in der heimischen Wohnung, auf dem Spielplatz oder im Wald.
  • Die 1×1-Schatzsuche kann beliebig oft wiederholt werden. Wenn man sie an unterschiedlichen Orten spielt, wird sie so schnell nicht langweilig. Stecke die Spielkarten einfach ins Portemonnaie, um sie immer dabei zu haben. So kannst du mit deinen Kindern auch eine lange Zugfahrt oder die Zeit im Wartezimmer überbrücken – und ganz nebenbei das Einmaleins lernen. Und sogar bei einer Geburtstagsfeier von Zweit- oder Drittklässlern kann die Einmaleins-Schatzsuche ihren Platz finden.

Die Schatzsuche enthält übrigens bewusst nicht alle Aufgaben des Einmaleins, damit das Spiel nicht zu lange dauert und die Kinder nicht die Lust verlieren. Auf den Spielkarten stehen schwierigere Aufgaben des 1×1 und die Quadrataufgaben. Wer mag, kann auf eigene Faust das Spiel um die Aufgaben erweitern, die besonders geübt werden sollen. Dafür sind einige blanko Spielkarten im Download enthalten.

Viel Spaß beim Spielen und Lernen wünscht euch

Eure Eva

Schaukel für unterwegs

Schaukel für unterwegs_einfach selber bauen

Eine Schaukel für unterwegs hätte man immer gern im Gepäck, oder? Schaukeln ist gut fürs Gehirn und den Körper, fördert die Lebensfreude und entspannt. Man sollte viel öfter schaukeln. Dumm nur, dass viele Schaukeln nur für die ersten Lebensjahre taugen. Um das zu ändern, bauten wir uns eine transportable Schaukel, die man einfach in großen Bäumen aufhängen kann.

Schaukel für unterwegs – das brauchst du

Schaukel für unterwegs_Lebensfreude beim schaukeln

Eine transportable Schaukel für unterwegs ist schnell gebaut. Du brauchst:

  • ein langes Seil
  • ein Rundholz oder einen dicken Ast zum Sitzen
  • einen starken Karabiner (wie ihn Bergsteiger benutzen)

Und so bereitest du deine Schaukel vor:

  1. Bohre in die Mitte deines Rundholzes ein Loch in der Stärke deines Seils. Wenn dein dickster Bohrer dafür zu schmal ist, nutze einen Fostnerbohrer.
  2. Ziehe ein Ende des Seils durch das Rundholz.
  3. Verknote beide Enden miteinander.

Das war’s auch schon. Um jetzt inmitten schönster Natur schaukeln und dabei vielleicht ein Eis genießen zu können, fehlt dir nur noch ein großer Baum.

Schaukel am Baum befestigen – so geht’s

Schaukel für unterwegs_Anleitung zum Aufhängen mit Seil

Wenn du einen Baum mit stabilen Ästen gefunden hast, gehst du folgendermaßen vor:

  1. Wirf das Rundholz über einen Ast. Das verknotete Seilende hältst du währenddessen fest.
  2. Wenn das Seil über dem Ast hängt, ziehe das Rundholz so weit nach unten, dass man bequem aufsteigen und schaukeln kann.
  3. Knote nun in Augenhöhe eine Schlaufe in das Seilstück, an dem das Rundholz hängt.
  4. Verbinde mit dem Karabiner die Schlaufe und das verknotete Seilende.

Und jetzt: Viel Spaß beim Schaukeln! Achte bitte darauf, den Baum nicht zu beschädigen. Wenn du genug geschaukelt hast, löse einfach den Karabiner und ziehe das Seil über den Ast. Schon bist du abfahrbereit und die Schaukel freut sich auf ihren nächsten Einsatz.

TIPP: Wenn du den Karabiner in der Schlaufe lässt, kommt er nicht weg (für euch erprobt) und die Schaukel ist stets einsatzbereit.

Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!

Eure Eva